Die DEGIRO Gebühren im Wertpapierhandel zählen zu den günstigen auf dem Markt. Der seit 2014 im deutschen Wertpapiergeschäft tätige Broker verspricht Privatkunden Transaktionen zu Großhandelspreisen. In der Tat liegen die DEGIRO Kosten bzw. Gebühren für den Handel über Xetra sowie an ausländischen Börsenplätzen sehr viel niedriger als bei der Konkurrenz. Gleichwohl finden sich im Preisverzeichnis einige zusätzliche Kosten, die bei anderen Brokern nicht anfallen.
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DEGIRO Kosten für Depot und Konto
Explizite Depotführungsentgelte gibt es nicht. Wie auch viele Konkurrenten verlangt jedoch auch DEGIRO Gebühren für bestimmte Leistungen, die nicht direkt mit dem Handel einzelner Wertpapiere in Verbindung stehen.
Im Preisverzeichnis finden sich diese unter dem Posten „Einrichtung Handelsmodalitäten“. Im Standard Account verlangt der Broker dafür 0,25 % des Portfolios, maximal jedoch 2,50 EUR pro Jahr und pro Börse. Wer das Depot für 20 Börsen freischalten lässt, muss demnach bis zu 50 EUR jährlich pauschal unabhängig von der tatsächlichen Handelsaktivität bezahlen.
Achtung: Im Custody Account werden die DEGIRO Gebühren für die Einrichtung der Handelsmodalitäten nach einer anderen Formel berechnet. Pro Jahr und Börse fallen dort 2,50 EUR, maximal jedoch 0,25 % des Portfolios an.
DEGIRO Ordergebühren im Inlandshandel
Die Ordergebühren des Brokers schneiden in jedem Discount Broker Vergleich gut ab. Doch was genau verlangt der Broker von Kunden für den Handel an inländischen Börsenplätzen? Die DEGIRO Ordergebühren im Inlandshandel im Überblick.
- Ordergebühr Xetra (Aktien): 2,00 EUR + 0,018 %, maximal 30,00 EUR
- Ordergebühr Börse Frankfurt (Aktien): 7,50 EUR + 0,09 %
- Ordergebühr Börse Frankfurt Zertifikate: 2,00 EUR + 0,11 %
Orders über die elektronische Handelsplattform Xetra werden mit 2,00 EUR zzgl. 0,018 % des Ordervolumens, maximal jedoch 30,00 EUR abgerechnet. Deutlich teurer ist der Handel über die Frankfurter Parkettbörse: Hier fällt neben einer Grundgebühr in Höhe von 7,50 EUR eine volumenabhängige Provision in Höhe von 0,09 % an.
Wer häufig mit verbrieften Derivaten (zum Beispiel Zertifikate) handelt, sollte ganz besonders auf die DEGIRO Ordergebühren am Handelsplatz Börse Frankfurt Zertifikate achten: Der Broker unterhält anders als fast alle Konkurrenten keinen außerbörslichen Emittentenhandel. Orders über die Zertifikatebörse werden mit 2,00 EUR + 0,11 % des Transaktionsvolumens abgerechnet; eine Gebührenobergrenze gibt es nicht.
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Die Ordergebühren an ausländischen Börsenplätzen
Wie fast alle Broker staffelt DEGIRO Ordergebühren in Abhängigkeit vom gewählten Handelsplatz. Tendenziell kosten Auslandsorders mehr als Aufträge an inländischen Börsenplätzen – mit Ausnahme des US-Handels.
- Ordergebühren Europa: 4,00 EUR + 0,05 %, maximal 60,00 EUR
- Ordergebühr USA: 0,50 EUR + 0,004 USD pro Aktie
- Ordergebühr Kanada: 2,00 EUR + 0,01 CAD pro Aktie
- Ordergebühr Australien, Hongkong, Japan, Singapur: 10,00 EUR + 0,06 %
- Ordergebühr Polen: 5,00 EUR + 0,16 %
- Ordergebühr Griechenland, Tschechien, Türkei, Ungarn: 10,00 EUR + 0,16 %
Die DEGIRO Gebühren für den Handel an US Börsenplätzen werden nach einem typisch angelsächsischen Modell berechnet, fallen aber auch im Vergleich ausschließlich solcher Gebührenmodelle günstiger aus als bei der Konkurrenz. Abgerechnet werden pro Order 0,50 EUR zzgl. 0,004 USD pro Aktie. Das bedeutet, dass ein Kauf von zum Beispiel 250 Apple Aktien eine Gebühr in Höhe von 0,50 EUR + 1,00 USD abgerechnet wird. Achtung: für die Umrechnung in eine andere Währung können zusätzliche Gebühren anfallen.
Für den Handel an den meisten europäischen Börsenplätzen werden 4,00 EUR + 0,05 % des Transaktionsvolumens, maximal jedoch 60,00 EUR abgerechnet. Angebunden sind die Börsenplätze in Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien.
In Griechenland, Tschechien, der Türkei und Ungarn werden 10,00 EUR + 0,16 % des Transaktionsvolumens abgerechnet, in Polen 5,00 EUR + 0,16 %. An den Börsen in Australien, Hongkong, Japan und Singapur fallen 10,00 EUR + 0,06 % des Ordervolumens an.
Erwähnenswert sind die Rabatte auf die regulären DEGIRO Ordergebühren für Join Orders. Diese gelten ausschließlich für Aktien, kommen aber sowohl im inländischen als auch im ausländischen Handel zur Anwendung. Es wird ein Preisnachlass in Höhe von 5 % des variablen Teils der Ordergebühr gewährt. Die Preisnachlässe werden kumuliert und am Ende jedes Kalenderquartals dem Anlagekonto gutgeschrieben.
Join Orders sind hausintern abgewickelte Orders. Diese werden nur ausgeführt, wenn zur Kauforder eines Kunden eine geeignete Verkaufsorder eines anderen Kunden besteht.
Die Gebühren im Anleihehandel
Die meisten Wettbewerbsvergleiche im Internet behandeln die Ordergebühren im Anleihehandel interessanterweise nachrangig, obwohl Schuldverschreibungen unverändert zu den am häufigsten durch deutsche Anleger gehandelten Wertpapieren gehören. Die DEGIRO Kosten im Geschäft mit Bonds und Co. im Überblick.
- Anleihen Xetra/Frankfurt: 5,00 EUR + 0,05 %
- Anleihen in NED, BLE, POR, FRA: 2,00 EUR + 0,06 %
- OTC Bonds (zum Beispiel Norwegen): 75,00 EUR + 0,03 %
Anleihen können über den Broker an den Handelsplätzen Euronext Amsterdam, Euronext Brüssel, Euronext Paris, Euronext Lissabon und Xetra gehandelt werden. Für den Handel über Xetra/Frankfurt fallen bei DEGIRO Kosten in Höhe von 5,00 EUR + 0,05 % des Transaktionsvolumens an. An den Handelsplätzen in den Niederlanden, Belgien, Portugal und Frankreich werden 2,00 EUR + 0,06 % abgerechnet. OTC Bonds (Anleihen, die in der Regel nicht in der Börse gehandelt werden) werden mit 75,00 EUR + 0,03 % belastet.
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Die Gebühren im Fondsgeschäft
Der Großteil der Kunden, die mit einem in vielerlei Hinsicht unorthodoxen Broker wie DEGIRO Erfahrungen machen, interessieren sich mutmaßlich nur begrenzt für das Geschäft mit konventionellen Investmentfonds. Dennoch sollen die DEGIRO Kosten bzw. Gebühren im Fondsgeschäft hier der Vollständigkeit halber erörtert werden.
Für über Euronext Fund Services gehandelte Fonds fällt eine Ordergebühr in Höhe von 7,50 EUR + 0,1 % des Ordervolumens sowie eine Servicegebühr in Höhe von 0,2 % an. Dieselben Konditionen gelten für den Handel nicht börsennotierter Investmentfonds (STP). Nicht börsennotierte Investmentfonds (nicht STP) werden mit 75,00 EUR + 0,1 % zzgl. 0,2 % Servicegebühr abgerechnet.
Der Broker weist im Preisverzeichnis ausdrücklich darauf hin, dass die von den Fondsgesellschaften berechneten Bei- und Austrittskosten separat in Rechnung gestellt werden. Damit fallen die DEGIRO Kosten im klassischen Fondsgeschäft tendenziell höher aus als bei den meisten Wettbewerbern.
Besser als der Branchendurchschnitt schneiden die Amsterdamer dagegen im Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) ab. Für den Handel werden an allen Börsenplätzen weltweit 2,00 EUR + 0,03 % in Rechnung gestellt. Darüber hinaus gibt es eine Auswahlliste mit kostenlos handelbaren ETFs (unter gesonderten Bedingungen).
Pro Kalendermonat kann ein kostenloser Kauf oder Verkauf pro ETF aus dieser Auswahlliste durchgeführt werden. Zusätzliche kostenlose Transaktionen im selben Kalendermonat sind nur möglich, wenn auf einen Kauf ein weiterer Kauf (et vice versa) folgt und das Handelsvolumen mindestens 1000 EUR/USD/GBP erreicht.
Die Gebühren im Handel mit Optionen und Futures
Der Handel mit Optionen und Futures ist über Standardkonten über dieselbe Handelsplattform möglich wie der Wertpapierhandel. Es muss kein zusätzliches Konto eröffnet werden. Der Vorteil für Kunden: Zusätzliche DEGIRO Depotgebühren, wie sie bei anderen Brokern für die Einrichtung eines Eurex Kontos verlangt werden, fallen nicht an. Ein Auszug aus dem umfangreichen Preisverzeichnis zu den DEGIRO Kosten für den Terminhandel:
- Optionen Deutschland: 0,75 EUR pro Kontrakt
- DAX Future: 0,75 EUR/Kontrakt
- EUREX Dividends + Volatility: 2,50 EUR/Kontrakt
- EUREX Bonds: 1,50 EUR/Kontrakt
- NYSE LIFFE London: 2,50 EUR/Kontrakt
Im Handel mit deutschen Optionen rechnet der Broker 0,75 EUR pro Kontrakt ab, in Spanien fallen 1,50 EUR und in anderen Ländern 2,00 EUR an. Einen Sonderfall bilden die skandinavischen Länder Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark: Hier werden 0,50 EUR pro Kontrakt abgerechnet. Zusätzlich fallen allerdings Börsengebühren in Höhe von 3,50 SEK/Kontrakt für Indexoptionen und 0,75 % (mindestens 1,00 SEK und maximal 14,00 SEK) für Aktienoptionen an.
Die Kosten für den Handel mit Futures richten sich nach der Börse und dem jeweiligen Produkt. Für den Handel mit ihr EUROSTOXX50, DAX und Mini DAX Futures fallen 0,75 EUR pro Kontrakt an, Eurex Bonds fallen 1,50 EUR pro Kontrakt an. Kleinere Eurex Indices, darunter zum Beispiel MDAX und TecDAX, sind für 2,50 EUR pro Kontrakt handelbar. Dasselbe gilt auch für Futures auf Sektorenindices sowie Dividenden und Volatilitätsfutures.
Ein DEGIRO Demokonto für den Handel mit Futures und Optionen an Terminbörsen ist leider nicht im Angebot. Einige Konkurrenten stellen Interessenten eine solche Vorschau zur Verfügung und vermitteln darüber einen Eindruck bzgl. Margin-Prinzip, Hedging-Möglichkeiten usw.
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Weitere Gebühren laut Preisverzeichnis
Pauschale Depotführungsentgelte und Ordergebühren stehen in jedem Online Aktiendepot Vergleich berechtigterweise im Mittelpunkt. In den Preisverzeichnissen der Broker finden sich allerdings weitere Entgeltposten, die hier erörtert werden sollen.
- Kontoauszug per Post auf Kundenwunsch: 5,00 EUR/Übersicht
- Kosten bei unzureichendem Saldo: 7,50 EUR pro Ereignis
- SOFORTÜBERWEISUNG im Anlagekonto: 1,00 EUR/Überweisung
- Zuschlag für telefonisch/via Order Desk geteilte Orders: 10,00 EUR + 0,1 %
- Depotübertrag zu DEGIRO: 10,00 EUR pro Position
- Depotübertrag von DEGIRO zu einer anderen Bank: 10,00 EUR pro Position plus externe Kosten.
- Anmeldung zu Aktionärsversammlungen: 100,00 EUR+ zusätzlich entstandene Kosten
- Zeichnung von Emissionen: 2,00 EUR + 0,02 % (Mindestbetrag: 50,00 EUR).
- Leerverkauf: ab 1,00 %
Es gibt einige vermeintlich nebensächliche Gebührenposten, darunter zum Beispiel ein Entgelt in Höhe von 5,00 EUR für die Zusendung einer Übersicht, 7,50 EUR bei Feststellung eines unzureichenden Saldos und 1,00 EUR für jede SOFORTÜBERWEISUNG im Anlagekonto. Keineswegs unüblich ist der signifikante Zuschlag für telefonisch bzw. via Order Desk erteilte Orders von 10,00 EUR + 0,1 %; auch diverse Konkurrenten verlangen mittlerweile deutlich höhere Gebühren für die Order über einen menschlichen Mitarbeiter.
Erklärungsbedürftig sind dagegen die recht hoch angesetzten Gebühren für Depotüberträge, die bei deutschen Brokern so nicht anfallen. DEGIRO agiert aus den Niederlanden heraus und ist nicht in jedem Detail an die deutsche Rechtsprechung gebunden. Diese schreibt seit geraumer Zeit vor, dass für Depotüberträge i.d.R. keine Gebühren in Rechnung gestellt werden können.
Die hohe Gebühr für Anmeldungen zu Aktionärsversammlungen ist mutmaßlich mit dem geringen Interesse an dieser Leistung zu erklären. Die meisten Kunden des Brokers dürften aktive Trader mit wenig Interesse an derlei Aktionärsrechten sein. Das für die Zeichnung von Emissionen eine Gebühr anfällt, ist nicht zuletzt auf den Verzicht des Brokers auf enge Partnerschaft mit Emittenten zurückzuführen. Die Leerverkaufsgebühr in Höhe von 1,0 % und mehr erklärt sich aus der Leihgebühr, die für die Beschaffung des Bestands gezahlt werden muss und auch bei anderen Brokern anfällt.
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Unterschiede zwischen Standard und Custody Account
- Dividendengutschrift: 1,00 EUR + 3 % der Dividende (maximal 10 %)
- Zinszahlung: 1,00 EUR + 0,1 % des Coupons (maximal 10 %)
Es gibt zwei unterschiedliche Kontomodelle: Zum einen das Standardkonto für die Profile Basic/Active/Trader und zum anderen den Custody Account. Beide Konten unterscheiden sich im Hinblick auf einige Gebührenposten und auch die Handelsmöglichkeiten – über Custody Accounts sind z. B. keine Leerverkäufe und kein Derivatehandel an Terminbörsen möglich. Beide Konten verwenden jedoch dieselbe Handelsplattform und sind auch über die DEGIRO App zugänglich.
Wer sich für einen Custody Account entscheidet sollte berücksichtigen, dass DEGIRO Gebühren für Dividenden- und Kuponzahlungen erhebt. Auch die DEGIRO Depotgebühren (namentlich: „Einrichtung Handelsmodalitäten“) unterscheiden sich zwischen den beiden Kontomodellen.
Dies ist naturgemäß insbesondere für Anleger relevant, die Aktien und Anleihen nicht zuletzt unter dem Aspekt von Zins- und Dividendenzahlungen halten. Kleinanleger, die in der Aufstellung Ihres Portfolios frei sind, können Dividendenzahlungen durch thesaurierende ETFs umgehen. Bei diesen Fonds werden Zinsen und Dividenden nicht an den Inhaber des Fondsanteils, sondern lediglich an den Fonds ausgeschüttet. Dieser reinvestiert die Zahlungen, ohne dass es zu einer Buchung und den damit verbundenen DEGIRO Kosten für Dividenden- und Kuponverarbeitung kommt.
Ein Demokonto Vergleich zwischen Standard- und Custody Account gehört nicht zum Angebot – im Hinblick auf die Handelsoberfläche unterscheiden sich die beiden Kontomodelle allerdings auch nicht.
Fazit
Die Gebühren des Brokers liegen sowohl im Handel an deutschen als auch an ausländischen Börsenplätzen deutlich unter denen der Konkurrenz. Bei nahezu keinem für deutsche Kunden zugänglichen Broker liegen die Entgelte für Xetra und US Orders so niedrig wie bei DEGIRO. Auch die Konditionen im Terminhandel sind mit zum Beispiel 0,75 EUR pro DAX Future sehr günstig.
Auf die Unterschiede zwischen Standard und Custody Account vor allem im Hinblick auf Dividenden und Zinscoupons muss allerdings ebenso hingewiesen werden wie auf den Umstand, dass DEGIRO Depotgebühren über den Umweg eines für deutsche Verhältnisse exotischen Gebührenpostens im Preisverzeichnis erhebt und bei der Behandlung der Kundengelder und der Kundenwertpapierbestände vom Gros der Konkurrenz abweicht. Dieser kleineren Schwächen zum Trotz erscheint der Broker für weite Teile der aktiven Anleger in Deutschland geeignet zu sein. Auch unser Redaktionsteam hat mit DEGIRO Erfahrungen gemacht, die sich sehen lassen können.
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Bilderquelle:
- shutterstock.com
- degiro.de