Eine der gängigen Kritiken von Indikatoren impliziert, dass deren Aussagekraft nicht stärker sein kann als der Kursverlauf selbst. Das ist nicht verwunderlich, werden die meisten technischen Indikatoren doch aus den Daten des Kursverlaufs berechnet. Dennoch sind sie durchaus beliebt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Händler ihre eigenen Präferenzen haben, wie sie den Kursverlauf am besten analysieren möchten.
Ein Händler mag es eher simpel und sieht bereits alles im Kurs, der andere wiederum fühlt sich mit der Darstellung in Form von Durchschnitten wohl. Am Ende kommt es auf die persönliche Betrachtungsweise an und weniger darauf, ob der Indikator nun etwas anderes aussagt oder nicht.
In der Regel werden die meisten Indikatoren aus dem Kurs berechnet. Man sagt, es gäbe nur einen weiteren Datensatz, der nicht vom Kurs abhängig ist: das Volumen. Doch was ist das Volumen?
Das Volumen richtig interpretieren
Das typische Chartbild enthält vier Variablen, nämlich den
- Schlusskurs,
- Hoch-,
- Tief- und
- Eröffnungskurs.
Was das Chart jedoch nicht aufzeigen kann, ist, wie dieser Kurs entstanden ist. Wie viel wurde ge- oder verkauft und wie viele Marktteilnehmer waren beteiligt? Das Volumen stellt somit quasi die fehlende fünfte Variable dar.
Ein Beispiel: Steigt der Kurs der Aktie unter geringem Volumen an, deutet es eher auf eine schwache Nachfrage-Angebot Konstellation hin und der Anstieg wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von langer Dauer. Andererseits deutet ein hohes Volumen darauf hin, dass hier große Kräfte am Werk sind, also Investoren am Markt auftreten, die die Märkte nachhaltig in eine Richtung pushen können.
Aus diesen Erkenntnissen lassen sich einige Analysemethoden ableiten:
- Das Volumen kann einen Trend-Reversal bestätigen.
- Das Volumen kann das Interesse an einem Trend widerlegen.
- Das Volumen kann einen Trend bestätigen.
Um diese Analysen bewerkstelligen zu können, muss man das Volumen jedoch zunächst einmal interpretieren können. Dabei wird von folgenden Annahmen ausgegangen:
- Steigendes Volumen und ein steigender Preis mit zwischenzeitlichen Rücksetzern bestätigen den Trend.
- Steigendes Volumen bei in etwa gleichbleibenden Preisen deutet auf ein mögliches Reversal hin.
- Schwaches Volumen und fallender Preis: Die Nachfrage-Angebot Konstellation ist sehr schwach. Eine mögliche Seitwärtsphase mit Abwärtstendenz ist wahrscheinlich.
Analyse mit Volumen nach den drei Annahmen
Das untere Chart zeigt den aktuellen Preis für die Apple-Aktie. Wir wollen nun prüfen, ob die oben genannten Annahmen auch hier Bestand haben. (Screen 1)
- Die erste Annahme ist auf dieser kurzfristigen Basis etwas schwer zu erkennen, denn steigende Tendenzen gingen des Öfteren mit stagnierendem Volumen einher. Der erste Punkt kann daher nicht pauschal gelten.
- Allerdings lässt sich der zweite Punkt nachweisen. Bei annähernd bleibenden bzw. innerhalb eines Bandes fluktuierenden Preisen und ansteigendem Volumen deutet das Zusammenspiel zwischen Preis und Volumen auf ein Reversal hin. Das überschießende Volumen wird hier allerdings durch Gaps erzeugt.
- Der dritte Punkt kann auch mit viel Wohlwollen erkannt werden. Das könnte auch aktuell der Fall sein, da kein starker Anstieg erwartet werden kann, während das Volumen eher gering ist und der Preis nachgibt.
Demnach kann man durchaus zu dem Entschluss kommen, dass die Annahmen zu pauschal sind und man sie nicht ohne Weiteres auf jeden Wert anwenden sollte. Was aber deutlich auffällt und womöglich ein guter Ansatz für die Interpretation sein könnte, ist Folgendes:
- Ein erhöhtes Volumen, das den Trend initiiert hat, sollte durch ein höheres Volumen in die entgegensetzte Richtung abgelöst werden.
Im Klartext: Wenn der Aufwärtstrend mit einem hohen Volumen gestartet ist, muss das Volumen bei einem Reversal entweder genauso hoch oder höher sein. Das lässt sich auch über das Chart bestätigen.
Für den aktuellen Fall würde es auch bedeuten, dass der leichte Abwärtstrend im Preis der Apple-Aktie so lange nicht vorbei ist, bis das Volumen (letzte hohe blaue Linie) den Bereich nicht überschritten hat. Dies gilt für den kurzen Abwärtstrend. Doch ist der große Trend ebenfalls gefährdet?
Möglicherweise. Der größte Volumenbalken im Chart ereignete sich beim letzten Reversal. Allerdings wurde das große Volumen durch das GAP verursacht. Ausschlaggebend ist der Balken danach, und dieses Volumen wurde bereits von dem jüngsten Abverkauf übertroffen. Solange dieses Volumen nach oben hin nicht bestätigt wird, ist daher auch noch der größere Aufwärtstrend gefährdet.
Fazit
Das Volumen ist ein Indikator, der nicht aus dem Kurs berechnet wird, sondern es stellt vielmehr die umgesetzte Menge dar – es kann einer Bewegung im Kurs eine Gewichtung geben. Die pauschale Interpretation des Volumens ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Daher ist es empfehlenswert, zunächst zu prüfen, wie sich das Volumen in der Vergangenheit verhalten hat.
Die Volumenanalyse eignet sich überwiegend bei Einzelwerten. Broker für binäre Optionen wie Banc De Binary (Screen 2) bieten den Handel auf Einzelaktien an.
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