Gold mit Unterbewertung

Gold bedeutet Sicherheit

Gold ist und bleibt ein Mysterium. Eigentlich ist der Goldkurs angesichts der globalen Umstände sonderbar. Gold bedeutet nämlich Sicherheit und wenn man die fundamentalen Rahmenbedingungen betrachtet, dann müsste die Verschuldung der Weltwirtschaft ein beständiger Antreiber des Goldkurses sein. Ist es ein Wunder, dass immer wieder Gerüchte auftauchen, dass die Notenbanken den Goldkurs manipulativ drücken, um ihrer eigene Währung zu schützen?

Die Probleme der Finanzkrise wurden nie gelöst

Seit der Finanzkrise 2007/2008 haben sich die Finanzmärkte fundamental verändert. Und das nicht zum Positiven. Passend dazu stieg der Goldpreis während der Finanzkrise an. Der Gipfel bildete sich in September 2011. Anschließend entstand eine jahrelang andauernde Konsolidierungsphase, die bis zu dem heutigen Tage anhält. Bemerkenswert ist, dass die Ursache für den damaligen starken Kursanstieg nie abgeebbt ist. Man könnte sogar sagen, dass sich die fundamentalen Rahmenbedingungen sogar weiter radikalisiert haben. Die Staatsschulden in allen großen Volkswirtschaften sind in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum erheblich ausgeweitet worden. Schulden werden mit noch mehr Schulden bekämpft.

Global betrachtet, gab es in 2008 einen Schuldenberg von 150 Billionen US-Dollar. Seitdem hat sich dieser Berg auf ca. 250 Billionen US-Dollar ausgeweitet. Wer will später darauf Zinsen zahlen? Vermutlich niemand. Obwohl die Amerikaner Zinserhöhungen diskutieren, sollte anhand des Schuldenbergs klar sein, dass der Spielraum für Zinserhöhungen sehr gering ist.

Der Nullzinsterror wird nicht aufhören

Nach Beginn der Schuldenkrise wurden die Notenbanken gezwungen die Leitzinsen unverantwortlich tief zu senken. Der Weg der Nullzinspolitik war die einzige Antwort auf die Zahlungsunfähigkeit verschuldeter Staaten. Die Logik wäre noch aufgegangen, wenn eine Entschuldung in den vergangenen Jahren vorgenommen worden wäre. In dem Fall wäre der aktuelle Schuldenberg kleiner und die Notenbanken hätten mehr Handlungsspielraum.

Die Notenbanken versuchen nun mit ihren kleinsten Zinserhöhungen etwas mehr Spielraum zu bekommen, doch mit dem Schuldenberg wird es offensichtlich, dass es nur noch um faulen Zauber geht. Einige Volkswirte haben Berechnungen vorgenommen, um die Bedingungen für eine Staatsinsolvenz zu beschreiben. Es wurden Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren als Maßstab gesetzt.

Deutschland wäre an der Grenze zur Insolvenz bei einem Zinssatz zwischen 6-7 %. Spanien und Italien könnten schon bei 3-4 % in erhebliche Schwierigkeiten kommen. Noch dramatischer ist es in Japan. Dort würde ein 1%-Zinssatz schon zur Zahlungsunfähigkeit führen.

Wenn Grundstücke an Wert verlieren gibt es eine Kettenreaktion

Die Finanzkrise 2007/2008 entzündete sich mit der erhöhten Verschuldung der Immobilienbesitzer in den USA. Der damalige Fed-Chef Alan Greenspan setzte auf Zinserhöhungen, um zu verhindern, dass die US-Wirtschaft überhitzt. Dabei nahm er in Kauf, dass einige Immobilienbesitzer nicht mehr ihre Zinszahlungen leisten konnten. Greenspan unterschätzt jedoch die Anzahl der Zahlungsunfähigen. Der US-Notenbank fehlte zum damaligen Zeitpunkt der Weitblick, dass die faulen Immobilienkredite sogar weltweit verkauft worden sind.

Wo sind die Demonstrationen gegen die deutsche Enteignung?

Die heutige Finanzsituation ist der damaligen Krise nicht unähnlich. Der einzige Unterschied besteht in der Höhe der Verschuldung. Sie ist nämlich deutlich höher und damit explosiver als damals.

Die Konsequenzen lassen sich erahnen. Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, das es in den nächsten 10 bis 20 Jahren eine Währungsreform geben muss. Der Begriff Währungsreform klingt dabei viel zu harmlos, dann es handelt sich um einen harten Schuldenschnitt. Sehr viele Menschen, besonders in Deutschland, werden Geld verlieren, weil sie haften müssen. Dahinter verbergen sich „seltsame Kürzel“ wie zum Beispiel ESM, ESF oder Target-System. Kürzel, für die sich kein Deutscher interessiert, weil sie keiner versteht. Oder warum demonstriert kaum jemand gegen die Enteignung?

Die EU lebt mit einem Finanzsystem, das nicht funktionieren kann. Jeder angehende Volkswirt im dritten Semester kann das bestätigen. Trotzdem pochen die Politiker auf einem „Weiter so“. Man könnte es vergleichen, mit der ehemaligen DDR. Sie überlebte mit festen aber falschen Überzeugungen immerhin 40 Jahre. Mit politischen Druck wird das ökonomisch fehlerhafte Finanzsystem aufrecht gehalten. Und zwar solange, bis es nicht mehr geht.

Damit sind wir wieder beim Thema Gold. Egal, welche Finanztricks angewendet werden, Gold ist und bleibt ein stabiler Wert.

Tages-Chart des Goldpreises in US-Dollar

Bild: Tages-Chart des Goldpreises in US-Dollar

Technische Ausgangssituation des Goldkurses

Im Bereich von 1310 und 1320 US-Dollar gibt es eine wichtige Unterstützung. Sie sollte den Kurs wieder in eine bullishe Umkehrbewegung bringen können. Übergeordnet bewegt sich der Markt in einem Seitwärtsbereich und pendelt zwischen der stärksten Unterstützung und dem stärksten Widerstand. Die Ausgangssituation kann sich nur dann ändern, wenn der Markt in einem Trend übergeht. Eine wichtige Frage lautet deshalb: Kann es sein, dass der Goldpreis soweit zurückfällt und so die Unterstützung nachhaltig durchbricht? Nun theoretisch ist alles möglich, aber wahrscheinlich ist es nicht. Damit der Goldkurs in einen Trend übergehen kann, müssen die fundamentalen Rahmenbedingungen die Trendbewegung begründen.

Diese Bedingungen sind im oberen Teil des Beitrags beschrieben, und sie deuten eher darauf hin, dass der Goldkurs bei passender Gelegenheit einen Aufwärtssprung vollziehen könnte. Wenn es also einen Trend gäbe, sollte er aufwärtsgerichtet sein.

Wie verhalten sich die Aktien der Goldproduzenten?

Bei einem Anstieg des Goldpreises profitieren immer die goldfördernden Unternehmen. Ihre Gewinne vervielfachen sich mit steigenden Goldkursen. Es gibt einen größeren ETF, der ausschließlich Goldminenunternehmen enthält. (Market Vectors Gold Miners mit Symbol GDX).

Als Spekulant ist es sinnvoll, noch vor der großen Masse positioniert zu sein. Ein Vergleich des Goldkurses mit dem Goldminen-ETF könnte einen Hinweis bieten.

Wochen-Chart  der Goldminen-ETF (GDX)

Bild: Wochen-Chart  der Goldminen-ETF (GDX)

 

Gold und Goldminen-Aktien verlaufen ähnlich

Grundsätzlich sollte der Goldminen-ETF einen ähnlichen Kursverlauf wie der Goldkurs aufweisen. Und so ist es auch. Einen kleinen Unterschied gibt es beim On-Balance-Volume (OBV). Der OBV repräsentiert den Verlauf des Handelsvolumens. Im oberen Chart ist der OBV als Indikator neben dem Kursverlauf dargestellt. So ist es leichter, Kurs und Volumen miteinander zu vergleichen. Wir können feststellen, dass der OBV leicht aufwärts tendiert, während er eine auffällig zackige Bewegung vollzieht.

Jede Seitwärtsbewegung kann als Konsolidierungsphase angesehen werden. Neigt sich der OBV-Indikator im Vergleich dazu nach oben, darf man vermuten, dass größere Investoren in die Goldminenaktien eingestiegen sind. Vermutlich gehen sie von einem späteren Wertanstieg des Goldes aus. Großinvestoren versuchen sich so zu positionieren, dass sie bei einem bullishen Ausbruch des Goldkurses, voll dabei sein können. Der leichte OBV-Anstieg zeigt, dass bei einer durchschnittlichen Kauf-Order mehr Handelsvolumen entstanden ist, als beim Verkauf.

Es bleibt jedoch ein Fragezeichen im OBV-Verlauf. Um die Stärke der bullishen Neigung aus dem OBV-Verlauf herauszulesen, muss der OBV-Anstieg durch langfristige Investoren erzeugt worden sein. Nur diese Anlegergruppe besitzt das notwendige Nervenkostüm, um kurzfristige Schwankungen aushalten zu können. Ist jedoch der OBV-Anstieg durch kurz- bis mittelfristige Anleger verursacht worden, sollten wir davon ausgehen, dass die Börsianer ab einen unbekannten Zeitpunkt die Nerven verlieren. Kommt es nicht zu einem bullishen Ausbruch, werden Sie Ihre Position wieder abstoßen. Kurz- und mittelfristige Trader investieren nicht, sondern sie wollen möglichst schnell Kursgewinne realisieren. Wären also kurz- und mittelfristige Börsianer im Markt positioniert, würde sich der OBV-Verlauf wieder korrigieren und sich dem Kursverlauf optisch annähern. Aber auch in dieser Situation wäre der Start eines Abwärtstrends nicht wahrscheinlich – eben weil nur langfristige Investoren einen stabilen Trend begründen können.

Wochen-Chart des Gold-Kurses in US-Dollar mit Kurszielen

Bild: Wochen-Chart des Gold-Kurses in US-Dollar mit Kurszielen

Die wichtigste Kursmarke im Goldchart liegt bei 1360 US-Dollar. Dort befindet sich ein mächtiger Widerstand. Würde der Kurs den Widerstand überwinden, müsste es zu einer dynamischen Bewegung kommen. Vermutlich würden sogar alle Marktteilnehmer mit Short-Positionen „ins Schwitzen kommen“, und ihre Positionen mit weiteren Kauf-Orders schließen (Short-Squeeze).

Im Chart ist ein Zielkurs von 1500 $ eingezeichnet. Dieses Kursziel darf man als Mindestziel ansetzen. In Abhängigkeit von der Dynamik oberhalb des Widerstandes von 1360 US-Dollar kann man auch das Kursziel noch einmal nach oben korrigieren. Auch ein Kurs von 1800 $ wäre fundamental berechtigt.

Kurse unterhalb von 1150 US-Dollar beenden die Idee einer bullishen Trendbewegung.

Kursangaben zum Trading

Kursziel: $ 1500

Kursziel: $ 1800

Zwischenziel: $ 1395

Stop-Loss: $ 1150

Handelshinweise:

Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.

Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.

Zwischenziel: Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.

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