UnitedHealth Group-Aktie kaufen? + US-Marktanalyse

Zölle-Zölle-Zölle: Was soll das?

Wenn man sich nur den langfristigen Kurstrend anschaut, dann ist eine Prognose des US-Aktienmarktes überhaupt kein Problem: Es geht nach oben.

Die Bewertung wäre allerdings etwas zu oberflächlich, denn der Handelskrieg zwischen den USA und China weitet sich immer mehr aus. Jede der zerstrittenen Parteien versucht, mit Strafzöllen die Gegenseite zu übertrumpfen. Und nicht zu vergessen: Die USA und China sind die größten Volkswirtschaften der Welt.

Eine wirtschaftliche Rezession würde nicht nur die beiden Nationen treffen, sondern die ganze Welt. Nachdem sich die beiden Staaten schon gegenseitig mit Importzellen von 50 Milliarden US-Dollar überzogen haben, kam nun der nächste Schritt am Donnerstagabend von Donald Trump. Er ordnete Strafzölle auf China-Importe in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar an. Damit eskaliert der Streit nun völlig. Prompt reagierte China und versprach: „Wir wollen keinen Handelskrieg, aber wir fürchten einen solchen Krieg auch nicht.“ Anschließend gaben die Chinesen bekannt, dass sie neue Importzölle auf US-Waren vorbereiten.

Das sind keine guten Aussichten, vor allem wenn man bedenkt, dass der US-Präsident stets konfliktbereit ist. Mit seinem großen Ego, wird er sich auf keinen Kompromiss einlassen. Schon jetzt ist klar, dass keine der beiden Nationen als Sieger aus dem Konflikt hervorgehen kann.

Ein Blick in die Struktur des US-Aktienmarktes

Bei der Advance-Decline-Line (ADL) wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index vom Indikator bestätigt werden sollte. Fehlt die Bestätigung, bedeutet dies, dass die Mehrheit der Aktien ein anderes Verhalten zeigt.

Tages-Chart des Dow Jones Industrial mit der Advance-Decline-Line

Bild: Tages-Chart des Dow Jones Industrial mit der Advance-Decline-Line (30 Aktien)

Die ADL zeigt eine leichte bullishe Divergenz

Vergleicht man den Kursverlauf des Dow Jones Industrial-Index mit seiner ADL, dann lässt sich erkennen, dass die ADL eine tendenziell bullishe Konsolidierungsphase anzeigt. Beide Graphen enthalten einen einfachen Gleitenden Durchschnitt von 100 Perioden. Während der Kurs den GDL100 durchdrungen hat, hat die ADL ihren Durchschnitt noch nicht einmal berührt.

Fazit: Die kleinen Abwärtsbewegungen in 2018 haben die meisten Aktien des Dow Jones nicht mitgetragen. Insgesamt ergibt sich daraus ein bullishes Konsolidierungsmuster. Infolgedessen hat sich der Aktienmarkt vom Handelskrieg noch nicht beeinflussen lassen.

Trendanalyse der größten Dow Jones-Unternehmen

Kurzfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Tage
Mittelfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Wochen
Langfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Monate

Trends
Namekurzfr.mittelfr.langfr.
Appleflatlonglong
General Electricshortshortshort
IBMflatflatflat
Johnson&Johnsonshortflatlong
Microsoftflatlonglong
Exxonshortflatflat

 

Tabelle: Dow Jones Mighty

In der oberen Tabelle werden die Trends aus drei verschiedenen Zeitrahmen betrachtet. Zwei der Unternehmen zeigen einen ausgeprägten Aufwärtstrend, der sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen sollte. Am entgegengesetzten Ende zeigt nur General Electric, dass die Aktie ein Short-Kandidat wäre.

Die grobe Trendanalyse deutet darauf hin, dass es im nächsten halben Jahr keine großen Überraschungen geben wird. Vermutlich wird der US Aktienmarkt in einem volatilen Seitwärtsmarkt übergehen.

 

UnitedHealth Group-Aktie kaufen?

Unter den amerikanischen Versicherern ist UnitedHealth der Platzhirsch. Seit 2012 ist das Unternehmen im Dow Jones Industrial-Index gelistet. Mit einem Umsatz von 204 Milliarden US-Dollar in 2017 zählt der Versicherer zu den weltgrößten Unternehmen. UnitedHealth bietet Versicherungen verschiedenster Art an. Die Leistungen im Krankenversicherungsbereich bilden dabei den Schwerpunkt.

Versicherungsunternehmen werden in den nächsten zehn Jahren eine verstärkte Rationalisierung erleben. Das versprach der Chef von UnitedHealth, CEO David Wichmann, beim US-Sender CNBC. Die Vernetzung mit der Cloud und der Datenaustausch verschiedenster Versicherungsbereiche bringt hohes Rationalisierungspotenzial. Mithilfe der künstlichen Intelligenz werden medizinische Diagnosen präziser, und die Abrechnung im Gesundheitswesen effektiver. Die Entwicklung steht noch ganz am Anfang. UnitedHealth geht davon aus, dass sowohl eine Kostenreduzierung bei gleichzeitiger Verbesserung des Kunden-Service möglich wird.

In den vergangenen Jahren konnte UnitedHealth eine große Wertsteigerung erzielen. Geht man von den zukünftigen Rahmenbedingungen aus, dann ist ein Ende nicht in Sicht. Selbst ein Handelskrieg sollte der UnitedHealth-Aktie nicht zusetzen, denn der Gesundheitsbereich ist von Strafzöllen ausgenommen.

Ein großes Versicherungsunternehmen ist zu einem großen Anteil immer auch ein Kapitalanleger am Finanzmarkt. Die Versicherungsbeiträge müssen eine Verzinsung einbringen, um Inflationstendenzen auszugleichen. Mit einem Leitzins von nahezu 0%, ist die Kapitalanlage eine schwere Aufgabe. Nachdem nun die amerikanische Notenbank Fed die Zinswende eingeläutet, kann man davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren, die Zinsen weiter leicht angehoben werden. Das wird ein Vorteil für alle Anleger. Für UnitedHealth ist das eine große Erleichterung, denn über festverzinsliche Wertpapiere kann der Versicherer einfacher risikoarme Renditen erzielen.

Finanzdaten von UnitedHealth

Ein Großunternehmen mit großen jährlichen Umsatz- und Gewinnsteigungen zu finden ist selten. UnitedHealth bietet den Beweis, dass es möglich ist. Umsatz und Gewinn haben sich in etwas mehr als fünf Jahren fast verdoppelt.

 

Jahre201420152016201720182019
Umsatzerlöse130500157129184885201168224544243888
Ergebnis vor St.96561023111863140231623617908
KGV182022211816

 

Angaben in Mio US-Dollar 

Angaben für 2017 und 2018 sind Schätzungen

Technische Ausgangssituation für die UnitedHealth Aktie

Die Aktie bewegt sich in einem tadellosen Aufwärtstrend. Ende Januar gab es eine kleine Verkaufswelle, die jedoch extern verursacht wurde. Es betraf alle Versicherungsunternehmen. Die Unternehmen Amazon, Berkshire Hathaway und JP Morgan Chase gaben bekannt, dass sie ein neues Versicherungsunternehmen planen. Es geht speziell um die Mitarbeiter und deren Krankenversicherung. Ziel ist es, eine günstige Krankenversicherung anbieten zu können. Die drei Unternehmen schockierten mit der Idee die komplette Krankenversicherungsbranche. Kurzfristig musste deshalb UnitedHealth eigene Kursverluste hinnehmen.

Bei intensiver Betrachtung des Vorhabens, können Zweifel hinsichtlich der Konkurrenzfähigkeit aufkommen. Keines der drei Unternehmen ist erfahren im Bereich der Krankenversicherung. Es mag zwar sein, das die drei Unternehmen eine große Kapitalmacht auf die Beine stellen können, doch sich in einer reifeb Branche zu behaupten, ist alles andere als einfach.

Wochen-Chart der UnitedHealth Group-Aktie

Bild: Wochen-Chart der UnitedHealth-Aktie in US-Dollar

Der Aufwärtstrend dominiert den Kursverlauf

Der dargestellte Kursverlauf spiegelt nicht ganz den vollständigen Aufwärtstrend wider. Obwohl der Kursgewinn seit 2016 beeindruckend ist, lässt sich mit einem Langfristchart eine gewaltige Trendbewegung erkennen. Im Jahr 2009 stand die Aktie nämlich bei 20 US-Dollar. Das bedeutet, in weniger als zehn Jahren konnte sich der Aktienkurs verzwölffachten. Das enorme Wachstum erzeugte UnitedHealth mit Hilfe gezielter Unternehmensübernahmen.

Der Aufwärtstrend verläuft seit 2016 konstant. Für einen Trader gab es kaum günstige Einstiegspunkte, weil der Kurs einfach nur aufwärts lief. Die angesprochene Januar-Korrektur könnte nun eine gute Gelegenheit bieten, um die Aktie zu einem attraktiven Preis zu kaufen.

Der Trendkanal zeigt die Zukunft?

Der eingezeichnete Trendkanal umschließt den Trend in fast perfekter Weise. Mehrmals war die Unterseite des Trendkanals ein guter Einstiegspunkt, weil sich von dort aus, der Kurs stets trendkonform fortsetzte. Man kann davon ausgehen, dass die Abwärtswelle einen Mini-Ausverkauf verursachte, und damit die Bären kurzfristig erschöpft sind. Das ist nicht unüblich, wenn die kurzfristigen Anleger Gewinne mitnehmen. Damit wäre der Weg nach oben wieder frei.

Angaben zum Börsenhandel

UnitedHealth Group-Aktie: WKN: 869561 oder US-Symbol UNH

Kursziel:  270 US-Dollar

Zwischenziel:  250 US-Dollar

Stop-Loss:  188 US-Dollar

 

Handelsumsetzung:

Wenn Sie von der kurzfristigen Aktienempfehlung profitieren möchten, können Sie die Aktie direkt kaufen oder mit Derivaten arbeiten. Beachten Sie, dass Derivate einen Hebel enthalten und Sie somit das Gewinn- und Verlustpotenzial steigern. Im Extremfall ist sogar ein Totalverlust möglich.

Handelshinweise:

Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.

Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.

Zwischenziel: Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.

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