US-Aktienmarkt erscheint unerschütterlich stabil
Die jüngsten Kursturbulenzen an den Aktienmärkten stehen in Verbindung mit einem überzogenen Kursanstieg. Ohne Zweifel, der US-Aktienmarkt verursachte Anfang Februar eine schnelle und plötzliche Abwärtswelle. Es ist noch nicht ganz geklärt, ob die Abwärtsbewegung nicht durch Marktmanipulationen verursacht wurde. Die US Börsenaufsicht hat zumindest eine Anzeige entgegengenommen, die zur genaueren Untersuchung des Geschehens führen wird. Im Raum steht der Verdacht, dass der mathematisch berechnete Volatilitätsindex (VIX) künstlich (also ohne Transaktionen) in die Höhe manipuliert wurde. Der VIX gilt als Angstindikator, und er könnte mit seinem Anstieg einige Computerprogramme zum Verkauf von Aktien gezwungen haben.
Bei Betrachtung des langfristigen Aufwärtstrends stellt man aber schnell fest, dass der langfristige Aufwärtstrendkanal beim S&P500-Index ungebrochen ist. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass sich die meisten Algorithmen weiterhin im Long-Modus befinden. Dementsprechend würden die Marktteilnehmer eher einen günstigen Long-Einstieg wahrnehmen, als dass sie mit weiteren Verkäufen auf einen neuen Abwärtstrend setzen.
Bild: Wochen-Chart des S&P500 mit RSI-Indikator
Im oberen Chart sind zwei Trendkanäle, die mit Hilfe von Trendgabeln eingezeichnet wurden. Jede Trendgabel bildet einen Kurskanal ausgehend von drei markanten Kurspunkten.
Beide Trendgabeln zeigen nach oben, und sind gleichzeitig ineinander verschachtelt. Das ist ein sehr starkes Trendmuster, und bestätigt die Macht der Bullen. Sollte die kleinere Trendgabel (Pitchfork) gebrochen werden, dann steht weiterhin die größere einem Abverkauf der Aktien entgegen. Es lässt sich sogar ein Worst Case kreieren, denn die mittlere Linie der großen Trendgabel wirkt als psychologisches Puffer. Demnach wäre beim S&P500 eine Unterstützung zwischen 2500 und 2600 Punkten zu erwarten. Ausgehend von der Aufwärtswelle entsteht damit eine Korrektur zwischen 38 und 50% (blaue Markierung im Chart). In einem Aufwärtstrend ist das meistens ein guter Einstiegsbereich. Wir können deshalb davon ausgehen, dass sich der allgemeine Aufwärtstrend bis zum Sommeranfang fortsetzen wird.
Die Stimmung in den USA
Die AAII (American Association of Individual Investors) unternimmt eine monatliche Stimmungsumfrage, die folgendes Ergebnis brachte. (21.02.2018)
Bullish 44,7% (-3,9% zum Vormonat)
Neutral 32,6 (+2,5% zum Vormonat)
Bearish 22,8% (+1,4% zum Vormonat)
Die AAII führt diese Umfrage jeden Monat durch. Hierzu müssen die Marktteilnehmer eine Prognose für die nächsten sechs Monate abgeben.
Die Stimmungsumfrage unter den Investoren ist eindeutig. Die Bullen haben weiterhin das Heft in der Hand. Sieht man sich nur die Anteile der Bullen und Bären (44,7% zu 22,8%) an, dann lässt die Verteilung sogar einen überreizten Bullenanteil vermuten. Konkret: Sollte der Aktienmarkt entgegen der Vermutung weitere Kursverluste hinnehmen müssen, dann liegt die Ursache nicht in einer allgemeinen Marktschwäche, sondern in der Tatsache, dass der Markt weiterhin kurzfristig überkauft wäre.
Trendanalyse der größten Dow Jones-Unternehmen
Kurzfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Tage
Mittelfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Wochen
Langfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Monate
Tabelle: Dow Jones Mighty
In der oberen Tabelle sind die sechs größten Unternehmen des Dow Jones Industrial nach der Marktkapitalisierung aufgeführt. Diese Unternehmen sind enorm wichtig, um das Steigungspotenzial des gesamten US-Aktienmarktes abzuschätzen. In der oberen Tabelle werden die Trends aus drei verschiedenen Zeitrahmen (daily-weekly-monthly) betrachtet.
Nehmen wir an, jede Zeitebene wäre gleichgewichtet zu bewerten, dann wäre das Ergebnis sieben Mal long und fünf Mal short. Das Verhältnis ist ein weiteres Indiz für die Annahme, dass die Bullen „die Nase“ leicht vorn haben.
Salesforce– Aktie kaufen?
Salesforce ist eines der Unternehmen, die rasant wachsen und doch nur selten im Fokus der Börsianer sind. Es ist ein internationaler Anbieter von Leistungen rund um die Computer-Cloud. Die Geschäftsidee entstand ursprünglich bei Oracle. Daher sind wichtige Führungskräfte von Salesforce ehemalige Oracle-Mitarbeiter. Man nannte es damals „Software as a Service“, und es geht um Software für Kundenbeziehungs-Management (CRM). Im wesentlichen bietet Salesforce also Unternehmensanwendungen über das Internet an. Damit haben zum Beispiel Vertriebsmitarbeiter und Außendienstmitarbeiter Zugriff auf Kundeninformationen. Salesforce besetzt damit einen Marktbereich, die das Unternehmen mit aller Macht ausfüllen möchte. Es ist eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen weltweit. Über 20.000 Mitarbeiter erzeugen einen Umsatz von mehr als 8 Milliarden US-Dollar. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht, denn Cloud-Computing übernimmt immer mehr Bedeutung.
Die Unternehmens-Software in der Cloud ist die Zukunft. Experten gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren Cloud-Software fünfmal schneller wächst als der traditionelle Software-Umsatz. Die härtesten Konkurrenten sind Microsoft, Adobe, Oracle und SAP. Hinsichtlich der Umsatzzahlen mit der Cloud gibt es allerdings ein paar Verwirrungen. Die Analysten gehen davon aus, dass Salesforce momentan der stärkste Wettbewerber im Cloud-Markt ist. Allerdings spricht IBM von einem eigenen Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar. Solche überhöhten Zahlen entstehen, wenn die Unternehmensleitung mit positiven Meldungen den Aktienkurs pushen möchte. Sie rechnen einfach andere Umsätze mit in die Cloud-Umsätze ein. Wie so oft ist das eine Frage der Definition.
Bild: Umsatz mit Cloud Computing weltweit von 2009 bis 2016 und Prognose bis 2020 (in Milliarden US-Dollar) (Quelle Statista)
Die oberen Zahlen zeigen das weltweite prognostizierte Wachstum. Eine Verlangsamung ist nicht erkennbar, und das bringt Salesforce in eine lukrative Ausgangsposition, die sich auch auf den Aktienkurs auswirken sollte.
Finanzdaten von Salesforce
Jahre | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
Umsatzerlöse | 4071 | 5373 | 6667 | 8391 | 10441 | 12539 |
Ergebnis vor St. | -357 | -213 | 64,28 | 25,38 | 1491 | 1998 |
KGV | 0 | 0 | 0 | 304 | 79 | 61 |
Angaben in Mio US-Dollar
KGV = Kurs–Gewinn-Verhältnis (Je niedriger desto besser. Durchschnitt beim DAX = 15)
Angaben 2018 und 2019 sind Schätzungen. Quelle: finanzen.net
Salesforce ist ein ehrgeiziges Unternehmen mit Anspruch auf Marktführerschaft. In ähnlicher Weise wie Amazon oder Facebook ist man bestrebt das Umsatzwachstum über die Unternehmensgewinne zu stellen. Die Strategie ist eindeutig: Wer sich früh als Platzhirsch in seinem Geschäft präsentiert, wird später die große Ernte einfahren. Die Vorgehensweise ist an den Geschäftszahlen erkennbar. In den vergangenen vier Jahren hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Die Unternehmensgewinne standen nur an zweiter Stelle, denn sie sind noch schwach entwickelt. Die Cloud-Industrie ist jedoch sehr lukrativ. Daher sollten sich die Unternehmensgewinne in den kommenden fünf Jahren deutlich ausweiten.
Technische Ausgangssituation der Salesforce-Aktie
Bild: Wochen-Chart der Salesforce-Aktie mit stabilen Volumentrend
Info zum Volumentrend: Das obere Bild zeigt einen besonderen Chart, der die Qualität des Trends verdeutlicht. Sowohl der Kursverlauf, als auch der untere Volumentrend, sollten eine optische Grünfärbung besitzen. In diesem Fall sind Kurs und Volumen nämlich in Harmonie. Die jeweiligen Hochs bzw. Tiefs, gemäß der Marktechnik, sind in einem bullishen Rhythmus. Solche Trendmuster sind außerordentlich stabil. Es führt dazu, dass der Aufwärtstrend mit erhöhter Wahrscheinlichkeit fortgesetzt wird.
In einem zweiten Chart zeige ich Ihnen, die technische Situation im Detail.
Bild: Salesforce-Aktie mit zwei ineinander verschachtelte Aufwärtstrends
Aktie in der Beschleunigungsphase
Die Aktie zeigt einen größeren und einen kleineren Aufwärtstrendkanal. Beide sind ineinander verschachtelt, was meistens zu einer Beschleunigung des Aufwärtstrends führt. Im unteren Bereich ist der RSI-Indikator abgebildet. Er deutet mit dem Erreichen der 50er Mittellinie eine Ruhephase an. In den meisten Trendbewegungen ist die Mittellinie eine Ruhephase, und ein präziser Startpunkt für eine erneute Aufwärtsbewegung. Im Jahr 2017 und 2018 gab es keinen Schnittpunkt mit der 50er-Mittellinie. Wie bereits beschrieben, erreichen starke Trends die 50er-Linie kehren dann um. Im aktuellen Trend kehrt der Kurs sogar vor der 50er-Linie um. Das ist selten, und deutet auf gierige Käufer hin.
Salesforce-Aktie: WKN: A0B87V an deutschen Börsen
oder US-Symbol CRM in den USA
Kursziel: 135,- US-Dollar
Stop-Loss: 92,50 US-Dollar
Zwischenziel: 120 US-Dollar
Handelsumsetzung der Strategie
Wenn Sie von der kurzfristigen Aktienempfehlung profitieren möchten, können Sie die Aktie direkt kaufen oder mit Derivaten arbeiten. Beachten Sie, dass Derivate einen Hebel enthalten und Sie somit das Gewinn- und Verlustpotenzial steigern. Im Extremfall ist sogar ein Totalverlust möglich.
Handelshinweise:
Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.
Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.
Zwischenziel: Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.
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