Für den Handel mit binären Optionen bieten Broker zahlreiche Indikatoren zu ihren Handelsplattformen an. Einige eignen sich besser, andere schlechter. Warum das so ist, werden wir im folgenden Artikel näher beleuchten.
Übersicht an gängigen Indikatoren
In der technischen Analyse genau wie in der Markttechnik, gibt es eine schier unendliche Fülle an Indikatoren und Werkzeugen, um gewisse Muster oder Zonen in dem Preisverlauf zu identifizieren. Vielen dieser Indikatoren ist gemein, dass man sie
- in den meisten Fällen aus dem Preis selbst berechnet. Daher ist der Großteil der Indikatoren nichts anderes als eine andere Art und Weise den Kursverlauf darzustellen. Einen gewissen Vorteil haben Indikatoren trotzdem. Indem sie Tendenzen und Schwächen beziehungsweise Stärken aufzeigen.
- sie von vielen Marktteilnehmern genutzt werden. Darunter sind Privathändler, die auf Tagesbasis handeln oder Fonds, die risikoavers nur über oder unter gleitenden Durchschnitten ein- und aussteigen. Dadurch haben technische Indikatoren oft die Eigenschaft der selbst erfüllenden Prophezeiung an sich. Selbst wenn sie auf irgendeine Weise unbegründet erscheinen, liefern sie zuverlässige Signale. Das Ganze gilt aber nur für eine begrenzte Zeit. Weshalb erklären wir unter Punkt 5.
- man sie nie punktgenau nehmen sollte, sondern eher als Indikator-Zonen interpretieren.
- sie zuverlässiger werden, je höher die Zeit-Analysebasis ist
- viele von Ihnen an Zuverlässigkeit einbüßen, je mehr und länger sie genutzt werden. Einfach ausgedrückt heißt das: an der Börse ist alles ein Wettbewerb um den besseren Preis. Je mehr Menschen denselben Indikator nutzen um sich einen Vorteil zu verschaffen, um so schneller verliert der Indikator seine Vorteile. Bestes Beispiel sind die sogenannten Pivot-Punkte (Screen 1), die übrigens auch schon von Parkett-Händlern gerne genutzt wurden. Wer weitere Informationen zu diesem Thema sucht, findet hilfreiche Tipps und Erklärungen bei Wikipedia. Wir meinen, dass die Pivot-Punkte längst ausgedient haben und besonders im kurzfristigen Handel enorm viele Fehlsignale generieren.
Fibonacci-Retracements
Die Fibonacci-Retracements gehen auf den Mathematiker Leonardo Fibonacci de Pisa zurück. Dieser hatte entdeckt, dass die nachfolgende Zahl immer die Summe der zwei vorhergehenden Zahlen ergibt. Dividiert man nun die Zahl mit der nachfolgenden, ergibt es mit steigenden Werten fast immer 0,618 was sozusagen die „goldenen Mitte“ darstellt. Aber driften wir nicht zu sehr ab. Diese Anordnung findet sich nicht nur in der Mathematik wieder, sondern auch in der Natur, Kunst und Architektur.
Der Einsatz der Fibonacci-Retracements ist unter Markttechnikern umstritten. Allerdings wird alleine durch die Tatsache, dass viele Händler diesen Indikator nutzen, eine hohe Zuverlässigkeit erreicht. Unserer Erfahrung nach zeigen Fibonacci-Retracements bessere Zonen an, als die Pivot-Punkte.
Beispiel für den Handel mit binären Optionen
Wenn wir uns den aktuellen Gbp/Usd Chart auf 4-Stunden Basis anschauen, dann sehen wir immer noch den Abverkauf des britischen Pfund nach dem schottischen Referendum. Sehen wir genauer hin, erkennen wir ziemlich exakte Unterstützungszonen, die den Fibonacci-Retracements entsprechen. Eine enorm zuverlässige Unterstützung ist dabei das 50.0 Retracement. Dieses Retracement ist zwar weniger durch die Fibonacci-Reihe bestimmt, jedoch stellt es eine genaue 50% Korrektur zu dem Aufwärtstrend des Währungspaares Gbp/Usd dar.
Eine Trading-Möglichkeit bestünde hier darin, eine Call-Option mit einer Laufzeit zwischen 2 bis 8 Stunden zu kaufen. Dafür können wir eine einfache binäre Option wählen. Bei einer Laufzeit bis 22:00, hätten wir 71% auf unseren Einsatz erreichen können, wenn wir nach der Analyse mit den Fibonacci-Retracements gehandelt hätten.
Zu beachten ist allerdings, wie bereits oben kurz angedeutet: die Retracements sollten nie als punktgenaue Zonen angesehen werden, sondern als Zonen an denen gewisse Preis-Nachfrage-Konstellationen entstehen. Daher stellt sich die Frage, ob es überhaupt möglich ist nach den Fibonacci-Retracements auf kurzfristiger Basis zu handeln?
Wenn wir uns den Chart für das Währungspaar Usd/Chf auf 15-Minuten Basis anschauen (Screen 3), dann können wir auch hier die Zuverlässigkeit, besonders des 50.0 Retracements erkennen. Der Trick ist die Ausgangsbasis für das Ziehen der Retracements. Während wir im 4-Stunden Chart (Screen 4) für den britischen Pfund vom Start des Aufwärtstrend aus 4-Stunden Basis ausgehen, machen wir genau dasselbe im 15-Minuten Chart für das Währungspaar Usd/Chf und den kurzfristigen Aufwärtstrend.
5 Minuten Charts mit binären Optionen
Der folgende Chart auf 5-Minuten Basis zeigt das Währungspaar Aud/Usd Wir können nämlich auch Durchbrüche von Fibonacci-Retracements handeln. Wie oben aber bereits erwähnt, sollte man bei kurzfristigen Charts immer bedenken, dass die Zuverlässigkeit der Signale abnimmt. Wir sehen, dass sich ein Boden gebildet hat und das 23.6 Retracement nach oben gebrochen wurde. Wir können daher von einem Aufwärtstrend ausgehen. Bevor allerdings das 38.2 Retracement nachhaltig gebrochen wurde, fiel der Kurs noch mal zum 23.6 Retracement zurück. Um zu vermeiden, dass man solche Fehlausbrüche handelt, gibt es einen einfachen Trick, den wir aber erst beim nächsten Mal näher erläutern werden.
Was wir aber noch sehen ist, dass sich im Bereich des 61.8 Retracements ein zusätzlicher Widerstand befindet. Wir können daher davon ausgehen, dass zumindest auf kurzfristiger Basis, etwa im Bereich zwischen 2 und 10 Minuten, der Kurs hier zurück fällt.
Noch mehr interessante Beiträge für Sie aus unserer Redaktion: