Trading im neuen Jahr – was nützen Prognosen?

Analysen lesen lernenWas Börsen und das Trading angeht, so finden sich besonders zur Neujahrszeit viele Prognosen in den Medien. Alle sind gespannt darauf, wie sich die Märkte im neuen Jahr entwickeln werden, und nicht wenige haben Angst davor, etwas zu verpassen. Prognosen – ob von Banken oder anderen Instituten – tun ihr übriges, um Trader und Investoren zu verwirren, denn bekanntlich haben all diese Institutionen nicht immer dieselben Ansichten.

So steht der Trader, der sich auf solche Analysen fokussiert, stets vor der Frage, welcher Analyse er mehr Glauben schenken soll. Als Trader sollte man Abstand von den ganzen Prognosen nehmen – insbesondere, wenn man sich noch nicht auf eine Handelsstrategie festgelegt hat, also noch relativ neu in diesem Segment ist. Wie bereits gesagt: Verwirrung ist nur das Ergebnis daraus.

Ein Trader sollte den Jahresstart gelassen angehen und erst einmal schauen, was die Märkte tun. Prognosen, die über ein Jahr hinwegreichen, sollten Trading-Typen, die nach der Markttechnik handeln, sowieso nicht interessieren. Ein gutes Beispiel ist das Jahr 2015: Ein Blick auf die Prognosen der Banken sowohl für den Ölpreis als auch für den EUR/USD-Kurs im vergangenen Jahr zeigt deutlich, wie daneben diese lagen.

Können Trader dennoch etwas Nützliches aus Prognosen ziehen?

Themenicon Wissen_varianteEine Prognose kann sich für den Trader dennoch als nützlich erweisen – aber nur, wenn dieser sich nicht von ihr in seiner Strategie verunsichern lässt. Prognosen sind gute Informationsquellen, da sie relevante Angaben/Daten gut zusammenfassen. Banken und Institutionen werten all diese Informationen aus und geben ihre eigenen Tendenzen für die Märkte an. Wenn man lediglich den Informationsgehalt betrachtet, die Bewertung allerdings außen vor lässt, können Prognosen gute Informationsquellen sein. Das erfordert jedoch das Verständnis von den Märkten allgemein.

Auf der anderen Seite bekommt man einen guten Überblick darüber, wie große Marktteilnehmer die Märkte insgesamt im Verlauf einschätzen. Auch das ist eine Information, die nützlich sein kann, denn wenn viele Institutionen derselben Meinung sind, beispielsweise darüber, wann die nächste Zinsanhebung der US-amerikanischen Notenbank Fed erfolgt, steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dies auch eintrifft. Andererseits werden Märkte extrem reagieren, wenn die Sicht der Banken enttäuscht wird.

Wie weit sollten Prognosen gehen?

Themenicon lupeLesen sich Trader Prognosen durch, so sollten sie also stets im Hinterkopf behalten, dass sie nach vereinzelten Infos suchen, die zu der eigenen Strategie passen. Ein objektiver Blickwinkel ist dennoch angebracht. In der Regel sollten Prognosen für Trader daher von kurzfristiger Natur sein. Eine gute Prognose stellt in diesem Sinne keine wirkliche Prognose dar, sondern ist eine Bestandsaufnahme der Märkte und der möglichen weiteren Szenarien, die daraus entstehen können. Das kann vor allem die Markttechnik sehr gut bewerkstelligen.

Das Problem ist, dass das vielen Anfängern in der Regel nicht ausreicht, denn ihr Sicherheitsgefühl sagt ihnen, dass sie mehr Bestätigung brauchen. Obgleich Prognosen dies erfüllen; das Risiko können sie dennoch nicht ausschalten. Mithilfe der Markttechnik können Trader sich die Lage zunächst anschauen und als zusätzliche Hilfe Informationen zu den gängigen Risiken aus den Prognosen herausfiltern.

Fazit – Für Trader sind Prognosen nur bedingt nützlich

Themenicon tradingInvestoren, die ihr Kapital über mehrere Assets hinweg diversifizieren und deren Anlagehorizont sehr weit gefasst ist, können auf ausgewählte Prognosen zurückgreifen, denn diese passen mal mehr, mal weniger zu ihrer Anlagestrategie. Ein Trader kann weitreichende Prognosen zwar als Informationsquelle nutzen, sie aber nur bedingt für seine Handelsentscheidungen verwenden.

Besonders bei Anfängern vermitteln Prognosen zwar ein gewisses Sicherheitsgefühl, verwirren den Händler in der Regel jedoch mehr. Entscheidungen sollten nach einer vorher fest definierten Strategie erfolgen – basierend auf der Bestandsaufnahme der Märkte und weniger auf einer mehrere Monate vorausschauenden Prognose.

Diese Sichtweise vertreten derweil nicht nur Trader, sondern auch viele professionelle Hedgefonds-Investoren. Beispiele dafür, dass Prognosen nur in den wenigsten Fällen wirklich treffsicher sind, gibt es zu genüge. Das Jüngste ist die Zinsanhebung in den USA. Die meisten Prognosen rechneten mit einer fast 100-prozentigen Wahrscheinlichkeit mit einem Anstieg im September 2015. Dieser erfolgte dennoch erst im Dezember.

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