Handelschancen dank Rück- und Ausblick der 42 KW

Handelschancen dank Rück- und AusblickDie Woche war wieder voller Veröffentlichungen von Konjunkturdaten sowohl aus der EU als auch aus den USA. Der Fokus lag auf den Verbraucherpreisen und den Einzelhandelsumsätzen. Besonders die Daten aus den USA werden aktuell stark von den Marktteilnehmern beobachtet, da man keine klaren Positionierungen des Fed hinsichtlich der baldigen Zinsanhebung hat. Einige Fed- und EZB-Mitglieder kamen zu Wort, und einige haben den Markt in der Tat zunächst kurzfristig bewegt.

Wirtschaft und Geldpolitik

EU: Aus der EU wurden folgende Daten veröffentlicht

  • Aus Deutschland die Verbraucherpreise, die ZEW-Indikatoren und der Großhandelspreisindex
  • Aus der EU die ZEW-Erwartungen, Industrieproduktion, Verbraucherpreise und die Handelsbilanz
  • Die Verbraucherpreise aus den Ländern Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien
  • Aus Großbritannien der Durchschnittsverdienstindex, die Veränderung der Arbeitslosenstatistik sowie die Arbeitslosenquote

Die Verbraucherpreise fielen für Deutschland im Monat September wie erwartet aus. Im Vergleich zum Vormonat ergab es einen rückläufigen Wert von 0,2 %, während der Jahresvergleich mit 0,0 % ausfiel. Die ZEW-Erwartungen haben für den Monat durchweg und mehr als erwartet enttäuscht. Auch der ZEW-Konjunkturindikator war rückläufig. Der Großhandelspreisindex ist im September ebenfalls rückläufig gewesen.

Die ZEW-Erwartungen fielen auch für die EU-Zone negativ aus. Die EU-Industrieproduktion war im August ebenfalls mehr oder weniger unter den Erwartungen ausgefallen. Die Verbraucherpreise und die Handelsbilanz werden am Freitag veröffentlicht. Für die Preise wird im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg um 0,2 % erwartet. Auf Jahresbasis wird ein Rücklauf der Preise um 0,1 % erwartet. Es wird angenommen, dass das Handelsbilanzsaldo um etwa 10 Bio. Euro rückläufig ausfällt.

Die Verbraucherpreise in allen genannten Ländern fielen negativ aus. Großbritannien verzeichnete nur zum Teil positive Daten aus dem Arbeitsmarkt. Der Durchschnittsverdienstindex ist im August angestiegen, jedoch weniger als erwartet. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 % und damit mehr als erwartet. Die Veränderung der Arbeitslosenstatistik fiel negativ aus.

USA: Aus den USA wurden folgende Daten veröffentlicht:

  • Einzelhandelsumsätze
  • Verbraucherpreise und Erzeugerpreise
  • Wöchentliche Anträge auf Arbeitslosenhilfe
  • NY Empire Herstellungsindex und Philly Fed Herstellungsindex
  • Industrieproduktion
  • JOLTS-Report
  • Michigan Konjunkturerwartungen

Die Einzelhandelsumsätze sind im September weniger angestiegen als erwartet. Die Kern-Umsätze waren dagegen rückläufiger als erwartet. Die Erzeugerpreise sind im September ebenfalls mehr als erwartet rückläufig gewesen. Auch die Kern-Erzeugerpreise waren negativ ausgefallen. Dagegen sind die Verbraucherpreise entweder positiv oder wie erwartet. Der VPI war im Vergleich zum Vormonat als Einziger rückläufig gewesen. Das war erwartet worden. Der Jahresvergleich befand sich mit 0,0 %  entgegen den Erwartungen im positiven Bereich.

Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe fielen. Es wurde ein Anstieg erwartet. Die Herstellungsindizes aus den States NY Empire und Philadelphia (Philly Fed) waren für den Monat Oktober beide mehr gefallen als erwartet.

Die restlichen Daten werden am Freitag veröffentlicht. Für die Industrieproduktion wird ein leichter Rücklauf sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Der JOLTS-Report wird hinsichtlich neuer Stellen mit einem leichten Rückgang erwartet, während die Michigan Konjunkturerwartungen für den Monat Oktober positiv erwartet werden.

Geldpolitik

Einige wichtige Fed-Mitglieder haben Reden gehalten. Grob gesagt haben sich einige entgegen der Meinung Janet Yellens für eine Zinsanhebung erst im nächsten Jahr ausgesprochen. Im Gegensatz dazu hat ein EZB-Mitglied sich für eine Ausweitung des QE-Programms ausgesprochen, womit der Euro wiederum schwächer wurde.

TECHNISCHE BEWERTUNG DER MÄRKTE:

Screen 1

Screen 1: Tageschart des DAX

DAX: Der DAX dümpelt diese Woche überwiegend an der 10.000 Pkt. Zone vor sich hin. Ein nachhaltiger Bruch dieser Zone dürfte einen Anstieg bis in den nächsten, nicht weit entfernt liegenden Widerstandsbereich bringen. Dieser liegt bei 10.500 Pkt. Andererseits würde ein Zurückfallen unter die 9.700 Pkt. den Aufwärtstrend zunächst mal wieder revidieren.

Screen 2

Screen 2: Tageschart des EUR/USD

EUR/USD: Der EUR/USD zeigt weiterhin Stärke, unter anderem aufgrund der oben genannten Gründe. Der mittelfristige Abwärtstrend wurde gebrochen und der Kurs befindet sich aktuell an einer wichtigen Widerstandszone (grüne horizontale Zone). Sollte diese nachhaltig nach oben gebrochen werden, bestünde die Chance auf einen weiteren Anstieg bis in den Bereich bei 1.18 US-Dollar je Euro.

Screen 3

Screen 3: WTI Öl

WTI Rohöl: WTI Rohöl konnte seine anfängliche Stärke nicht halten und brach wieder auf 45 US-Dollar je Barrel ein. Technisch gesehen stellt der Unterstützungsbereich zwischen 45-44 US-Dollar je Barrel eine relevante Zone dar. Nach oben hin ist die Zone zwischen 54-55 US-Dollar je Barrel zu beachten.

Screen 4

Screen 4: Tageschart des S&P500

S&P 500: Der US-amerikanische Leitindex befindet sich nach dem starken dynamischen Anstieg in einem nicht weniger starken Widerstandsbereich um die 2.000 Pkt. Und auch darüber läge der nächste Widerstand nicht weit entfernt, nämlich in einem Bereich zwischen 2.050-2.070 Pkt. Hier laufen die langfristige Aufwärtstrendlinie sowie die 200er Moving Average zusammen. Erst dann wird sich zeigen, ob es sich hierbei nur um eine Erholung im Bärentrend handelt oder ob der Aufwärtstrend wieder aufgenommen werden kann.

Screen 5

Screen 5: Tageschart von Gold

Gold: Zu guter Letzt noch ein Blick auf den Goldpreis. Dieser ist, wie in der letzten Woche richtig prognostiziert, aus dem zulaufenden Dreieck nach oben ausgebrochen. Aktuell ist der Goldpreis in einem starken Widerstandsbereich zwischen den beiden grünen horizontalen Linien. Der Preis könnte dennoch bis an die obere Widerstandslinie steigen. Fällt der Preis wieder darunter, könnte der Anstieg zunächst wieder beendet sein.

Viel Erfolg!!

Christian Habeck

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