Griechenland und der Einfluss auf die Märkte – aktuelle Erfahrungen

Griechenland und Einfluss auf MärkteDie Märkte scheinen im letzten Monat des zweiten Quartals ein Auf und Ab zu vollziehen. Man merkt, dass es sich hierbei um politische Börsen handelt, denn kaum lenkt Griechenland mit einer Reformliste ein, gewinnt der deutsche Leitindex DAX an nur einem Tag über 4 %.

Dennoch konnte keine Einigung erzielt werden, womit der Aufwärtstrend nun wieder gefährdet ist. Das ist eines der besten Beispiele dafür, dass die Markttechnik nur ein Faktor in dem ganzen Spiel ist und die Kräfte dahinter viel größer sind.

Hinweisbox Binaere Optionen

Dennoch sieht es im Nachhinein oft so aus, als würde die Markttechnik den Ton angeben, denn ein Blick auf das Chart zeigt, dass der DAX-Future genau ab der oberen Trendbegrenzung bei 11.600 Punkten fällt.

Screen 1

Screen 1: 4-Stundenchart des DAX

Auch was den EUR/USD-Kurs angeht, gibt es aktuell keine klare Richtung. Die 1,10 US-Dollar je Euro konnten nun mehrmals nach oben und unten gebrochen werden. Allerdings stellt der Bereich um 1,14-15 US-Dollar einen relevanten Widerstand dar, der schon mehrfach nicht überwunden werden konnte.

Die Aussagen des Fed-Mitglieds Powell, den Zins in diesem Jahr auch mehrmals anheben zu können, war für die Marktteilnehmer ein Signal, den Euro zu verkaufen. Technisch gesehen scheint sich ein Doppeltop zu bilden. Ob es noch – wie vorher allseits erwartet – auf Parität sinkt, ist nicht eindeutig.

Screen 2

Screen 2: Tageschart des EUR/USD

Wie geht es nun weiter?

Laut mehreren Experten wird es wohl eine Einigung zwischen Griechenland und den Geldgebern geben, und das preisen die Märkte jetzt ein. Doch auch diese Einigung wird nur ein Kompromiss sein, der das eigentliche Problem der Griechen nicht löst. Den Experten zufolge ist eine Pleite Griechenlands wohl unvermeidbar. Und weil die Märkte das wissen, werden sie nur mäßig weiter steigen. Ein fallender Euro sollte jedoch unterstützend für die EU-Aktienmärkte sein.

Sollte wider Erwartens jedoch keine Einigung gefunden werden, so ist zunächst mit einem starken Einbruch in den Aktienmärkten zu rechnen; sozusagen als Schock darauf, dass sich nun alle auf eine Einigung eingestellt haben. Der Countdown ist zumindest sehr weit fortgeschritten, denn am 30. Juni steht die nächste Tranche an den IFW an – und die hat es in sich: 1,5 Mrd. Euro muss Griechenland an den Währungsfonds zahlen.

Doch auch wenn es eine Einigung gibt, muss diese zunächst vom griechischen Parlament abgesegnet werden, bevor der Bundestag sie akzeptieren kann. Der Zeitplan ist auf jeden Fall sehr knapp.

Technisch gesehen befindet sich sowohl der DAX-Future als auch der EUR/USD-Kurs an einer Wegscheide. Sollte eine Einigung erfolgen, so besteht eine gute Chance darauf, dass der DAX die 11.600 Pkt. und damit den Abwärtstrend nach oben durchbricht. Dann könnte man einen Long-Versuch starten.

Im EUR/USD sieht die Lage etwas prekär aus. Zwar würde sich eine Einigung mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv auf den Euro auswirken, doch ob dieser Einfluss langfristiger Natur wäre, ist fraglich. Zumindest technisch gesehen könnte ein Durchbruch unter die 1,09 US-Dollar je Euro die bearische Haltung bestätigen, und ein Durchbruch nach oben über die 1,15 US-Dollar je Euro würde die bullische Haltung unterstützen.

Fazit

Im Falle der EU-Aktienmärkte haben wir aktuell politische Börsen, während sich im Falle des EUR/USD-Kurses auch Einflüsse aus der Geldpolitik hinzugesellen. Die Erwartungen an einen Zinsanstieg seitens der Fed im September werden von der sich beschleunigenden US-Konjunktur und den Aussagen des Fed-Mitgliedes Powell bestätigt.

Demnach könnte in diesem Jahr sogar noch zweimal ein Zinsanstieg erfolgen. Die Märkte haben bisher nur einen einmaligen geringfügigen Anstieg im September erwartet. Der zweite Zinsanstieg könnte somit noch nicht eingepreist worden sein. Andererseits war der starke Euro in den letzten der wieder steigenden EU-Inflation zu verdanken. Dieser Trend müsste weiterhin bestätigt werden, dann ist für den US-Dollar mit Gegenwind zu rechnen.

Alles in allem ist das Risiko aktuell erhöht. Dennoch könnte es eine Strategie sein, auf eine Einigung zu setzen – vor allem mit binären Optionen, denn bekanntlich können Trader nicht mehr als ihren Einsatz verlieren, was, im Gegensatz zu Produkten, bei denen mit Stops agiert wird, durchaus vorteilhaft ist. Diese Stops könnten bei großen Verwerfungen an den Märkten nämlich unberücksichtigt bleiben, womit für den Händler die Gefahr bestünde, mehr zu verlieren, als er hat.

Screen 3

Mit dem Broker Anyoption lässt sich die Strategie mit dem Handel auf den DAX-Future leicht umsetzen.

Christian Habeck

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