Der Devisenhandel trifft unter auch Privatanlegern auf eine wachsende Resonanz. Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt, mehr als 4 Billionen US-Dollar werden täglich im Devisen Trading weltweit umgesetzt und das Devisen handeln findet praktisch rund um die Uhr statt.

Selbst Anleger mit jahrelanger „Parketterfahrung“ im Aktienhandel betreten mit dem FX-Handel jedoch Neuland: Dezentrale Struktur, außerbörsliche Handelsplattformen, große Finanzhebel und Trends wie „Social Trading“ sind neue Herausforderungen am Markt. Hier präsentieren wir Ihnen die 10 besten Devisenhandel Tipps für Anfänger!

Tipp: Qualifizierter Brokervergleich

Themenicon tradingNicht jeder Broker ist gleich: Einsteiger landen beim Devisen Trading meistens bei Market Makern, Fortgeschrittene und Profis setzen auf professionelle STP- und ECN-Broker, deren Angebot in der Regel durch enge, aber variable Marktspreads und Ordergebühren (Kommissionen) gekennzeichnet ist. Market Maker locken mit kommissionsfreiem Handel und fixen Spreads. Da die Spreads weiter sind als bei guten STP– und ECN-Brokern, sind Market Maker langfristig dennoch teurer, vor allem wenn ein hohes Handelsvolumen umgesetzt wird. Wichtig: Nicht jeder Broker agiert aus einem zuverlässigen regulatorischem Umfeld. Anbieter mit Sitz in der Südsee würden diesen oft gerne verschleiern und versuchen dies über die Anmietung einer deutschen Festnetznummer.

Maßgeblich ist das Hauptsitzland – ein Sitz in der EU mit entsprechender Regulierung ist für europäische Kunden daher vorteilhaft und schafft Vertrauen. Viele FX-Broker haben ihren Hauptsitz in Großbritannien, das mit dem Finanzplatz London einen der wichtigsten Knotenpunkte im globalen Forex-Handel stellt. Die in Großbritannien zuständige Regulierungsbehörde ist die Financial Conduct Authority (FCA), welche international einen hervorragenden Ruf besitzt, sodass auch deutsche Trader bei einem Broker mit FCA-Regulierung in der Regel gut aufgehoben sind. Aufstrebend innerhalb der EU ist auch Zypern – die dortige Finanzaufsichtsbehörde CySEC (Cyprus Securities and Exchange Commission) reguliert mittlerweile auch viele prominente und etablierte Forex-Broker wie etwa FxPro. Deutsche Forex Broker sind leider nach wie vor Mangelware, also sollten deutsche FX-Trader wenigstens auf eine zuverlässige EU-Regulierung achten. Tipp: In Deutschland aktive und in der EU regulierte Online-Broker sind bei der BaFin als grenzüberschreitende Dienstleister geführt und entsprechend berechtigt, Ihre Dienste auch deutschen Kunden anzubieten. Für die Regulierung ist aber ausschließlich die jeweilige Finanzbehörde im Herkunftsland des Brokers bzw. Finanzdienstleisters verantwortlich.

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Eine passende Strategie wählen

Themenicon lupeDie meisten Einsteiger bewerten beim Devisen handeln die Performance-Auswertungen von Handelsstrategien ausschließlich anhand des Profit-Faktors und berücksichtigen allenfalls noch den Maximum Drawdown. Regelmäßig bleibt dabei die eigene Psychologie auf der Strecke. Einsteiger sollten sich auf Strategien konzentrieren, die mit vielen kleinen Gewinnen erfolgreich sind – oft sind das Trend Strategien. Strategien mit geringen Trefferquoten und langen Verlustserien und dadurch wenigen (dann sehr großen) Gewinnen sind eher etwas für erfahrene Profis.

Tipp: Für welche Handelsstrategie man sich beim Devisen Trading auch entscheidet, konsequent durchhandeln ist extrem wichtig. Nach den ersten Verlusten kommt oft die Verunsicherung und man beginnt, aktiv in das System einzugreifen. Bauchgefühl ist aber keine Handelsstrategie und schon gar nicht replizierbar und auswertbar. Wenn ein Trading-System ein getesteten (!) statistischen Vorteil aufweist, dann muss man dem System auch in schweren Zeiten (Drawdown-Phasen) konsequent treu bleiben, um dann in der kommenden Gewinnphase die entsprechende Performance mitzunehmen. Hier wird es psychologisch leider sehr schwierig – die meisten Trading-Einsteiger unterschätzen diesen Punkt, welcher in der Theorie logisch, in der Praxis aber extrem schwer umzusetzen ist.

Devisenhandel für Anfänger: Mentale Konten im Zaun halten

Wissen_varianteEinsteiger neigen beim Devisen handeln noch mehr als erfahrene Trader zur mentalen Kontenbildung: Anstelle des Marktgeschehens dominieren Sorgen um den Kontostand die Gedankengänge. Verschärft wird dies bei vielen durch bestimmte „Milestones“ im Kontoverlauf. Wird ein Konto beispielsweise mit 10.000 Euro bestückt, wird ein vierstelliger Kontostand automatisch als unangenehm wahrgenommen. Oft ist es hilfreich, einen ungeraden Betrag (zum Beispiel 11600 Euro) einzuzahlen und sich diesen nicht zu oft in Erinnerung zu rufen. Jedenfalls sollte man sich mental auf ausgedehnte Drawdown-Phasen, Verluste und emotionale Höhen und Tiefen einstellen. Anleger die bisher lediglich ein Aktiendepot besitzen und ihr Geld langfristig anlegen, werden eventuell nicht ausreichend auf die hohe Volatilität, bedingt durch den Hebel, im Devisenhandel vorbereitet sein. Daher zu Beginn unbedingt vorsichtig mit den Positionsgrößen umgehen, um extreme Kontobewegungen zu vermeiden! Wer diese Erfahrungen mit seinem schwer verdienten Geld lieber vermeiden möchte, für den wird Trading nicht das Richtige sein, so ehrlich muss man sein. Gewinne machen kann jeder, aber Verluste zu ertragen ist mental wesentlich schwieriger. Es ist psychologisch erwiesen das Erfolge weniger Eindruck im Gehirn hinterlassen als Misserfolge, d.h. ein großer Verlust schwerzt viel länger als ein großer Gewinn. Erfolgreiche Trader sind vor allem auch mental sehr starke Persönlichkeiten oder haben sich durch langjährige Erfahrungen entsprechend entwickelt.

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Anfangs keine exotischen Währungen handeln

Themenicon WissenBei den ersten Schritten im FX-Markt sollten sich Trader bei Devisen Trading auf die wichtigsten Hauptwährungspaare konzentrieren. Wer mit Devisenhandel Tipps von externen Anbietern startet, sollte bei der Auswahl der Dienste auf die durch diese betrachteten Währungspaare achten und sich zunächst auf Majors wie EUR/USD, GBP/USD, USD/JPY, USD/CAD oder AUD/USD beschränken. Viele Broker mit fixen Spreads setzen in exotischen Währungspaaren ohnehin horrende Spreads an, oft 10 Pips und mehr, sodass profitables Trading nur mehr langfristig möglich ist. Bei variablen Spreads sollte man vor allem in volatilen Marktphasen sehr vorsichtig sein, die Spreads können sich schnell ausweiten und zu unvorhergesehenen Order-Fills führen. Die oben genannten Forex-Majors sind hochliquide und auch in hochvolatilen Marktphasen gut handelbar.

Umsätze im Devisenhandel nach Währungspaaren

Umsätze in den einzelnen Devisen-Paaren

Mehr als ein Viertel aller weltweiten Forex-Umsätze fallen im Währungspaar EUR/USD an, dieses ist insbesondere während der europäischen und amerikanischen Börsenhandelszeiten (etwa zwischen 8 Uhr und 22 Uhr MEZ) hochliquide und daher sehr gut handelbar. Nur nachts sinken die Umsätze und es kann zu Ausweitungen von Spreads bzw. Slippage kommen. Es gibt also trotz 24-Stunden-Handel bevorzugte Forex Handelszeiten. Nachteulen sollten demnach eher auf Währungspaare wie AUD/USD oder USD/JPY setzen, diese verfügen auch zwischen Mitternacht und 8 Uhr morgens MEZ durchwegs über ein hohes Handelsaufkommen.

Wichtige Events im Blick haben

Themenicon kontoeroeffnung1Auch hartgesottene Jünger der technischen Analyse sollten beim Devisen handeln wichtige Events und relevante Drittmärkte im Blick haben. Dazu zählen Notenbanksitzungen genauso wie entscheidende technische Marken in bestimmten Bond- oder Rohstoffmärkten. Alle Forex-Majors mit US-Dollar-Beteiligung, also z.B. EUR/USD oder GBP/USD reagieren sehr stark auf Konjunkturdaten aller Art, welche die US-amerikanische Wirtschaft betreffen. Genauso sind Daten aus dem Euro-Raum für Währungspaare mit EUR-Beteiligung relevant. Jeder Forex-Trader sollte einen entsprechenden Wirtschaftskalender nutzen, um die wichtigsten Veröffentlichungen der Handelswoche im Blick zu haben.

Devisenhandel lernen heißt ständige Lernbereitschaft & Weiterbildung

Die ersten Gewinne im Devisen Trading sind kein Grund, die persönliche Weiterentwicklung einzustellen. Zum Devisenhandel für Anfänger gehört auch der Besuch von Seminaren und Webinaren. Gute Broker und andere Dienstleister bieten brauchbare Veranstaltungen häufig sogar kostenlos an.

Themenicon HandelsplattformZahlreiche eBooks, Fachbücher und Zeitschriften beschäftigen sich intensiv mit dem Devisen Handel. Das Studieren einschlägiger Literatur wird sich früher oder später auszahlen. Ganz wichtig: Auch wenn bestimmte Lehrinhalte grundlegende Programmierkenntnisse, Mathematik oder Statistik voraussetzen, sollten sie nicht gemieden werden. Es ist wichtig sich selbst in die Lage zu versetzen, einfache Handelsstrategien und Trading-Ideen auf Ihre Validität überprüfen zu können und sie entsprechend einem Backtest mit historischen Kursdaten zu unterziehen. So kann nicht nur die historische Profitabilität einer Strategie geprüft, sondern auch direkt festgestellt werden, ob die jeweilige Strategie zur eigenen Persönlichkeit passt.

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Lehrgeld als Investitionskosten betrachten

Themenicon bonusTrading ist ein Geschäft und defizitäre Positionen sind die Betriebskosten dieses Geschäfts. Am Anfang fallen Verluste in der Regel häufiger an – davon sollten sich Einsteiger keinesfalls entmutigen lassen und das Lehrgeld als das betrachten, was es ist: Eine Investition. Dies gilt allerdings nur, wenn von Anfang an systematisch gehandelt wird! Jeder Mensch und Trader macht beim Devisen handeln Fehler, das gehört dazu, insbesondere in der Anfangsphase. Wird aber nur „gezockt“, dann kann es keine Weiterentwicklung geben. Es muss eine konkrete Handelsidee bzw. ein System geben, das auch nachvollziehbar und reproduzierbar ist. Bis dieses System entwickelt oder gefunden wurde, sollte am besten mit einem Demokonto gehandelt werden, um das Risiko zu minimieren.

Verlustbegrenzung vom ersten Tag an

antwortTrader mit Lernbereitschaft und etwas Geschick, so lautet die gängige Meinung, sind im FX-Markt langfristig erfolgreich. Um dieses „langfristig“ zu erreichen, muss vom ersten Handelstag an konsequentes Risikomanagement an den Tag gelegt werden. Wer „wild“ handelt und Verluste bis zum Margin Call laufen lässt, verliert sehr schnell alles: „Welpenschutz“ im Devisenhandel für Anfänger gibt es nicht! Die Notwendigkeit eines konsequenten Risikomanagements betrifft sowohl die Verlustbegrenzung als auch die Positionsgrößenbestimmung. D.h. Positionsgrößen eher konservativ wählen, um das Konto nicht direkt an die Wand zu fahren. Immer mit harten Stopps arbeiten, die exakt eingehalten werden.

Paralleles Demokonto: Devisenhandel lernen ohne Risiko

Themenicon demoVor den erstes Trades im FX-Markt ist ein Demokonto ohnehin Pflicht: Wer den Devisenhandel lernen möchte, ohne allzu schmerzhaftes Lehrgeld zahlen zu müssen, benötigt einige Wochen Praxis im Handel mit virtuellem Kapital. Auch nach der Freischaltung des Live-Kontos ist ein Forex Demokonto eine nützliche Hilfe für Anleger. Trader können parallel Strategien testen und entwickeln, externe Handelssysteme laufen lassen und abweichende Varianten der mit Echtgeld angewandten Strategie austesten. Auch wenn manche erfahrene Händler die Ansicht vertreten, dass der Demo-Handel die psychologischen Belastungen des Tradings nicht realitätsnah simulieren kann, so wird ein Demokonto Einsteigern und unerfahrenen Anlegern jedenfalls einen Nutzen liefern und sie vor einigen kostenintensiven Fehlern bewahren. Online-Broker würden die Kunden natürlich am liebsten auch sofort im Echtgeldhandel sehen, weil dort entsprechend Kommissionen oder Spreads verdient werden. Hier sollte man sich auch von Emails und Anrufen des Kundenservice nicht beirren lassen und sich die Zeit nehmen, die es braucht, um sich mit einer Handelsplattform und dem Handel mit Devisen an sich vertraut zu machen.

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Regelmäßig alles auf den Prüfstand stellen

Themenicon uebersichtAuch wenn Gewinne erzielt werden und der Broker sich als zuverlässig und im Hinblick auf die Kosten fair erweist, sollte in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel einmal pro Quartal) alles auf den Prüfstand gestellt werden. Wären Trade Ratio (Verhältnis Gewinntrades zu Verlusttrades) und Payoff Ratio (Verhältnis durchschnittlicher Gewinn zu durchschnittlicher Verlust) mit engeren oder weiteren Stops besser ausgefallen? Waren die gehandelten Währungspaare untereinander auffällig hoch korreliert? Sind die vom Broker angegebenen „üblichen Spreads“ vereinbar mit den tatsächlichen Spreads? Zeigt ein in einer anderen Marktphase sehr erfolgreicher Indikator eine auffällig verschlechterte Trefferquote? Dies sind nur einige Ansätze und Tipps, wie man sich im Forex Trading ständig weiterentwickeln kann. Unsere 10 Tipps machen deutlich: Forex Trading ist ein spanndes Feld für ambitionierte Anleger und wie überall gilt: ohne Fleiß kein Preis!

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