Markttechnik & binäre Optionen – welche Analysemöglichkeiten gibt es 2024?

Viele Anfänger im Trading von binären Optionen fragen sich, welche Analysemöglichkeiten sich am besten eignen. Darauf gibt es allerdings keine allgemeingültige Antwort, denn jeder Händler findet nach einer gewissen Zeit sein von ihm präferiertes Analysewerkzeug. Es gibt Profi-Trader, die ausschließlich nach der Markttechnik handeln, während andere Profis nur Nachrichten wie etwa Konjunkturdaten, Quartalszahlen oder geldpolitische Entscheidungen nutzen.

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Dennoch, ein erfolgreicher Trader weiß, wie man das Analysewerkzeug richtig nutzt und wo die Schwächen und Stärken zu unterscheiden sind. Wir wollen daher auf die beiden Techniken eingehen und genau diese Stärken und Schwächen beleuchten.

Stärken und Schwächen der Markttechnik

Die Markttechnik ist ein sehr beliebtes Instrument der Analyse, da sie für beinahe jeden einfach zugänglich ist. Bis weit ins 20ste Jahrhundert mussten sich Analysten mit s elbstgezeichneten Charts begnügen, um den historischen Kursverlauf einer Aktie technisch zu analysieren. Mittlerweile sind Charts online für jeden Basiswert abrufbar. Die Stärken der technischen Analyse sind:

  • Charts sind für jeden einfach zugänglich
  • Unterschiedliche Marktphasen (Trends, Seitwärts) sind sofort erkennbar
  • Technische Analyse ist visuell
  • Eine Vielzahl an Indikatoren und Filtern
  • Eignet sich gut als Timing-Instrument
  • Technische Analyse ist programmierbar

Wie bereits erwähnt, sind Charts mittlerweile und zumindest End-Of-Day (Tagesschlusskurs) so gut wie immer kostenfrei im Internet zu finden. Darüber hinaus gibt es eine Menge Anbieter für Real-Time-Kurse von Börsen, Brokern und Finanz-Informationsportalen.

Einer der großen Vorteile der Markttechnik ist die direkte Erkennbarkeit der Marktphasen. Befindet sich der Preis aktuell in einem Abwärtstrend oder in einer Seitwärtsphase? Eine nicht zu unterschätzende Erkenntnis. Ein Trader-Sprichwort besagt: „Folge immer dem Markt“ – also der Richtung, die der Markt aktuell eingeschlagen hat.

Da die technische Analyse visuell ist, wird sie als weniger komplex bezeichnet als die fundamentale Analyse. Was der Händler im Chart sieht, muss er nicht vorher mit allerlei Berechnungen selbst erstellen. Er muss lediglich lernen, die einzelnen Muster zu identifizieren und sie einzuschätzen.

 

Das Gleiche gilt für die Vielzahl an Indikatoren, die man gerne als Filter zusätzlich zum eigentlichen Kursverlauf benutzt. In der Vergangenheit haben sich eine Menge technisch versierter Analytiker dieser Aufgabe gewidmet und ihre eigenen Indikatoren entwickelt.

Doch die eigentliche Stärke der technischen Analyse ist Folgende: Sie kann als Timing-Werkzeug sehr gut eingesetzt werden, weshalb auch News-Trader die technische Analyse vermehrt nutzen. Mit Timing-Werkzeug ist gemeint, dass man, mithilfe von Mustern im Chart, gute Preise für den Kauf von Optionen findet.

Ein weiterer Vorteil ist die Programmierbarkeit der technischen Analyse, da sie voll auf mathematischen Berechnungen basiert. So haben sich viele professionelle Händler bereits Programme schreiben lassen, die autonom handeln und Order bei Erreichen einer Preiskonstellation selbst eingeben. Der vollautomatische Handel ist mittlerweile aus dem Trading nicht mehr wegzudenken.

Über die Nachteile der technischen Analyse kann und wird oft gestritten. Grundsätzlich wird Folgendes bemängelt:

  • Kurse sind Vergangenheit
  • Keine Aussage darüber, warum Preise sich verändern

Der größte Nachteil ist wohl, dass es sich um historische Kurse handelt. Es ist also stets die Vergangenheit, die analysiert wird. Weiterhin ist klar, dass die technische Analyse nichts darüber aussagt, warum sich der Preis in die eine oder die andere Richtung bewegt, sondern lediglich, dass er es tut.

Stärken und Schwächen des News-Trading

News-Trading ist eine Art des fundamentalen Tradings. Zwar werden im News-Trading, ebenso wie in der technischen Analyse, kurzfristige Ereignisse genutzt. Doch diese basieren auf der erwarteten Bewertung der Wirtschaftlichkeit eines Wertes.

Dementsprechend ist die Analyse der Nachrichten komplexer, da deren korrekte Einschätzung tiefe Kenntnisse über den Wert selbst und die Aussage der Daten, also welchen Einfluss die Nachricht auf den Wert haben kann, bedarf. Vorteile des News-Tradings sind:

  • Richtige Bewertung
  • Daten implizieren sowohl vergangene als auch zukünftige Entwicklungen

Nachteile des News-Trading sind:

  • Sehr komplex
  • Kein Timing-Werkzeug

Da die fundamentale Analyse keinerlei Aussagen über den richtigen Entry macht, ist die Sache umso komplizierter. Auch das Risiko- und Money-Management ist ein Kernpunkt, der über die technische Analyse besser gehandelt werden kann.

Beispiel Markttechnik

Screen 1

Screen 1: 4-Stunden-Chart des Dow Jones

Gemäß der technischen Analyse identifiziert man immer wiederkehrende Muster und leitet dementsprechend eine Wahrscheinlichkeit für den weiteren Verlauf ab. Im Beispiel sehen wir den aktuellen Stand des Dow-Jones-Index (Screen 1). Auf Basis der technischen Analyse wurde ein Trendkanal identifiziert. Der Trader handelt immer in Richtung des Trendkanals, solange dieser intakt ist. Wird der Kanal wie im Beispiel verlassen, so erhöht sich die Gewinnwahrscheinlichkeit einer Put-Option.

 

 

Beispiel News-Trading

Einige Broker bieten neben dem Handel auch weitere Leistungen, wie das Bildungszentrum oder die Marktanalyse, an. Deshalb hat er auch einen eigenen Wirtschaftskalender im Angebot, der dem Händler alle relevanten Nachrichten für diese Woche auflistet.

Der Kalender sortiert die Nachrichten auch nach Relevanz. Drei rote Ausrufezeichen bedeuten dabei eine hohe Relevanz. Sofern der Händler die Nachricht identifiziert hat, wartet er das Ergebnis ab. Entscheidend ist dabei, wieviel besser oder schlechter die erwarteten Zahlen übertroffen werden (Screen 3).

Im Beispiel sollen heute die ISM Produktionsdaten (ISM Herstellungsindex) veröffentlicht werden. Eine  kurzlaufende Option wäre denkbar, wenn der Wert deutlich unter (Put-Option) oder über (Call-Option) 58 (Konsens) läge.

Fazit

Die technische Analyse ist so etwas wie ein All-Round-Werkzeug, wenn es um die Analyse der historischen Kurse und Muster geht. Sie kann allerdings keine Schlüsse darüber geben, warum sich Preise in die eine oder andere Richtung bewegen.

Die News-Analyse ist komplexer, aber dennoch auf kurzfristiger Basis mit Optionen gut umsetzbar. Langfristig gesehen lassen sich Konjunkturdaten allerdings nur von versierten Ökonomen richtig bewerten.

Christian Habeck

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