Die erste Woche im letzten Monat des Jahres 2014 war konjunkturdatentechnisch breit aufgestellt und ist, was das angeht, noch nicht ganz vorüber. Besonders achtgeben sollten Händler auf die heute am frühen Nachmittag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA.
Rückblickend lässt sich sagen, dass besonders die Einkaufsmanagerindizes diese Woche auf der Agenda standen. Darüber hinaus gab die EZB mal wieder eine impulsgebende Pressekonferenz. Der Impuls verpuffte dann doch aber wieder ziemlich schnell. Gerade in solchen Situationen standhaft zu bleiben, ist des Traders größte Mühe und erfordert Expertise.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Die Einkaufsmanagerindizes aus dem Herstellungssektor zeigten ein freundliches Bild der wirtschaftlichen Entwicklungen, insbesondere aus den Peripherieländern Spanien, Frankreich und Italien. Auch aus Großbritannien stieg der Index zuletzt an. Bezogen auf die gesamte EU war der Index jedoch niedriger als im Vormonat. Das Gleiche gilt für Deutschland. Überraschend fiel die Veränderung der Arbeitslosen in Spanien aus.: Es wurde mit einer erhöhten Anzahl gerechnet, diese war jedoch sogar rückläufig.
Die Einkaufsmanagerindizes aus dem Dienstleistungssektor fielen eher durchwachsen aus. Spanien und Frankreich sowie die gesamte EU verzeichneten stagnierende Indizes, während Italien und Großbritannien mit einem Anstieg aufwarten konnten. Deutschland blieb wie erwartet stabil, dennoch ohne Anstieg.
Überraschend stiegen die EU-Einzelhandelsumsätze im Oktober in der EU an, während sie noch im September stark gefallen waren. Am Freitag steht die Veröffentlichung des EU-BIP für das dritte Quartal an. Erwartet wird keine Veränderung im Wachstum – so wohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorquartal.
Am Donnerstag fand wieder die EZB zusammen und entschied, wie erwartet, den Leitzins bei 0,05 % zu belassen. Das war erwartet worden. Dennoch haben viele Marktteilnehmer mit klaren Worten zum möglichen Anleihekauf (QE) gerechnet. Als diese nicht kamen, verursachte das zumindest kurzfristig eine starke Unsicherheit. Der Euro-Stoxx Kurs fiel wie ein Stein und der deutsche Leitindex DAX folgte. Die EZB will zunächst schauen, wie die jüngst aufgelegten Programme (ABS, LTRO) in der Wirtschaft ankommen, bevor sie weitere Maßnahmen einleitet. Dennoch wurden bereits Gespräche diesbezüglich geführt, und eine Einleitung, so Mario Draghi, wäre kurzfristig möglich.
USA: Auch die USA haben ihre Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Der Index aus dem Herstellungsbereich stagnierte, während der ISM- Dienstleistungsindex im November stark angestiegen ist. Gleichzeitig sanken die Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft stärker als angenommen, während und die Produktivität im dritten Quartal hat zugelegt hat. Was den Arbeitsmarkt betrifft, sollten die am Freitag anstehende Arbeitslosenquote und die Gehaltsabrechnungen verfolgt werden.
Technische Bewertung der Märkte:
EUR/USD: Die Pressekonferenz der EZB hat jedoch nicht nur Unsicherheit innerhalb der Aktienmärkte verursacht, sondern auch im Währungspaar EUR/USD. Der Euro kam schlagartig bis in den Bereich bei 1.2450 U$/€ zurück, nachdem er bis Mitte der Woche noch von diesem Level aus auf 1.2280 U$/€ gefallen war. Die anfängliche US-Dollarstärke war damit begründet, dass bei einigen FED-Mitgliedern eine frühere Zinsanhebung in Frage kommen könnte. Wir halten die Reaktion während der EZB-Pressekonferenz für eine Übertreibung. Für die Big Player war die Entscheidung der EZB keine Überraschung. Deshalb bleibt unsere Tendenz der letzten Wochen für den EUR/USD weiterhin short (Screen 1).
GBP/USD: Das britische Pfund hatte im Zuge der US-Dollarstärke den größten Widerstand gezeigt. Die Gründe dafür liegen in den gut ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes insbesondere im Dienstleistungssektor, der für GB sehr wichtig ist, und dem wachsenden Immobiliengewerbe. Dennoch sehen wir unter 1.5580 U$/BP weiterhin Abwärtspotential (Screen 2). Das Währungspaar GBP/USD könnte allerdings auch weiterhin innerhalb der Range zwischen 1.5580-15780 U$/BP verharren.
USD/JPY: Das Währungspaar USD/JPY befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend und erreichte heute die 120.00 JPY/U$, nachdem es gestern nach der EZB-Pressekonferenz leicht korrigiert hatte. Die anstehenden Neuwahlen, die Abe beantragt hatte, würden nur dann etwas in der Fiskal- Politik ändern, wenn seine Partei eine gewisse Anzahl an Sitzen verliert. Das wird allerdings immer weniger erwartet, womit sich aus dieser Richtung zumindest im Moment wenig bis gar kein Widerstand für das Währungspaar andeutet. Wir sehen weiterhin Aufwärtspotential, jedoch im Bereich von 1.21 JPY/U$ einen stärkeren Widerstandsbereich. Darüber hinaus befindet sich das nächste Ziel bei 1.24 JPY/U$.
WTI ÖL: Unsere Analyse von letzter Woche für das amerikanische Rohöl WTI Crude Oil war korrekt. Der Ölpreis fiel auf 63.700 U$/Barrel. Fundamental betrachtet sehen wir den Ölpreis noch weiter fallen. Technisch befindet sich der Preis aktuell in einer Konsolidierungsphase. Wir tendieren aber auch technisch gesehen eher zu einem weiteren Preisverfall, selbst wenn der Anstieg von letzter Woche sehr dynamisch von statten ging. Das nächste Ziel läge im Bereich bei 62 U$/Barrel (Screen 4).
S&P 500: Zu guter Letzt ein Blick auf den US-Amerikanischen Leitindex S&P 500. Der Index ist ein breit aufgestellter Index und ist dementsprechend weniger volatil als der DAX oder der Dow Jones. Er befindet sich aktuell in einer Seitwärtsphase und testet zum dritten Mal das All-Time-High bei 2075.75 Pkt. an. Ein Bruch sollte einen weiteren Schub initiieren. Wir erwarten jedoch keine großen Sprünge, da die Luft momentan raus zu sein scheint. Nächstes Ziel wäre der Bereich bei 2086 Pkt. Allerdings, Sollte das All-Time-High allerdings zum dritten Mal nicht überwunden werden können, kann man mit starken Abverkäufen zu rechnen, die den Kurs bis in den Bereich bei 2015 Pkt. drücken könnten. Auch Gewinnmitnahmen gegen Ende des Jahres würden diesen Effekt verstärken (Screen 5).
Mit dem Broker Anyoption (Screen 6) lassen sich die Trading-Ideen sowohl auf kurzfristiger als auch mittelfristiger Basis sehr gut umsetzen.
Viel Erfolg!
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