Binäre Optionen Handelswoche – Rückblick & Ausblick

Wochenrückblick Binäre Optionen KW40Der Handel von binären Optionen kann einen guten Nebenverdienst bedeuten, wenn man sich die Zeit und die Mühe nimmt. Das gilt sowohl für die Analyse technischer als auch wirtschaftlicher Natur. Dabei heißt „wirtschaftlicher Natur“ nicht unbedingt, man müsste ellenlange Unternehmens- oder Länderbilanzen studieren. Da der Handel mit binären Optionen eher kurzfristig angelegt ist, kommen ausführliche fundamentale Bewertungen sowieso nicht in Frage. Was man aber durchaus nutzen kann, sind gewisse Ereignisse, die wirtschaftlich bedingt sind, um sich einen Überblick über die aktuelle Situation zu verschaffen.

Hinweisbox Binaere Optionen

Wirtschaftsindikatoren und geldpolitische Entscheidungen

Dazu zählen vor allem die Veröffentlichung der Wirtschaftsindikatoren und die geldpolitischen Entscheidungen. Letztendlich basieren vor allem geldpolitische Entscheidungen auf einer wirtschaftlichen Bewertung, mehr noch haben Geldpolitiker sogar die Mittel Einfluss auszuüben. Was gibt es also Besseres als eine Instanz, die für einen die Bewertung übernimmt und die Richtung bestimmt? Kleiner Tipp am Rande: noch besser ist es, wenn Geldpolitiker gewisse Entscheidungen im Vorhinein verkünden. Wenn man die Märkte und deren Dynamik einigermaßen einzuschätzen vermag, können solche Verkündungen wie ein Freifahrtschein angesehen werden. Man muss nur lernen sie auch zu nutzen.

Wirtschaft

EU: Seitens der EU hatten wir wieder mal enttäuschende Daten. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 11,5 %, die Inflation entwickelte sich im letzten Monat ebenfalls kaum und blieb mit 0,3% auf demselben Level wie im Vormonat. Die Maßnahmen der EZB tragen leider noch keine Früchte. Dementsprechend ist diese Woche durch Unsicherheiten geprägt, vor allem aufgrund der EZB-Entscheidung zu weiteren Maßnahmen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Märkte konnten diese aber nicht sicher interpretieren und verblieben volatil.

USA: Aus den USA rückläufige Eigenheimverkäufe sowie sinkender Herstellungsindex. Mit den Non-Farm-Payrolls stehen a Freitag wieder mal die wichtigen Arbeitsmarktdaten der USA an. Erwartet werden eher rückläufige Zahlen.

Technische Bewertung der Märkte:

Kommen wir nun zum visuellen und für kurzfristige Händler oft interessanteren Teil. Nämlich der technischen Bewertung der Märkte mit Hilfe der Markttechnik. Wie gesagt, gab es von der geldpolitischen Riege diese Woche wieder ein Mal die EZB-Sitzung. Was hier entschieden wurde, hat die Marktteilnehmer aus unserer Sicht etwas konfus zurück gelassen. Draghi legt ein ABS-Programm auf, wovon die meisten bereits Kenntnis hatten. Schlauer waren die Marktteilnehmer danach leider nicht unbedingt.

Screen 1

Screen 1: 4-Stundenchart des Eur/Usd

Eur/Usd: Wir sind ehrlich, die Lage ist momentan etwas unsicher. Die Schreie seitens der Medien nach einer Korrektur im Eur/Usd werden immer lauter, allen voran vor dem Hintergrund, dass die US-Arbeitsmarktdaten womöglich negativ ausfallen. Diese Woche konnte man durchaus eine Schwäche des US-Dollar feststellen. Technisch gesehen und auf 4 –Stunden Basis zeigt uns der Chart einen immer noch intakten Abwärtstrend (Screen 1). Da wir unsicher sind, wie es aktuell aussieht und wie die Daten ausfallen, könnte man überlegen bei einem Break-Out des Trends nach oben eine Call-Option zu kaufen, sofern die Daten wirklich negativ ausfallen.

Screen 2

Screen 2: Signale geliefert vom Anbieter OptionFair

Gbp/Usd: Das britische Pfund scheint trotz der Schwäche des US-Dollars noch schwächer zu sein. Alle Gewinne, die im Zuge des Referendums entstanden, sind nun zu 90 % abgegeben und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir wären allerdings vorsichtig was Put-Optionen angeht. Nicht selten kommt es vor, dass Übertreibungen fast komplett korrigiert werden bevor es doch wieder in die vorher eingeschlagene Richtung geht. Zumindest aber wäre es vielleicht eine Überlegung ungefähr am Tief eine kurzfristige Call-Option zu kaufen oder bei Durchbruch des Tiefs weiter auf sinkenden Preise zu setzen (Screen 3). So wie die aktuelle Dynamik aber ist, erscheint uns die zweite Variante wahrscheinlicher.

Screen 3

Screen 3: Das britische Pfund im 4-Stundenchart

Usd/Jpy: Das Währungspaar Usd/Jpy korreliert stark positiv mit den US-Aktienindizes. Auch die Aussage der japanischen Offiziellen, sie würden einen zu schwachen Yen nicht tolerieren hat den Yen diese Woche gegenüber dem US-Dollar gestärkt. Auch aus technischer Sicht, aber im 4-Stunden Chart nicht ersichtlich (Screen 4), befindet sich das Währungspaar an einem relevanten Widerstand auf Wochenbasis. Wer etwas risikofreudiger ist, könnte den aktuellen Pull-Back nutzen um eine Put-Option zu kaufen. Wir persönlich sind diese Woche eher vorsichtig.

Screen 4

Screen 4: Usd/Jpy im 4-Stundenchart

Gold: Und zu guter letzt noch ein Blick auf Gold. Im Rahmen unserer Analyse letzte Woche, haben wir die Möglichkeit vorgestellt eine Call-Option auf Gold zu kaufen, sofern die Abwärtsrange nach oben hin gebrochen wird. Dies ist aber nicht geschehen. Die Analyse hat weiterhin Bestand, obgleich der Goldpreis aus unserer Sicht im Moment eher seitwärts als abwärts tendiert.

Einige abschließende Bemerkungen

Auch wenn der Handel von binären Optionen nach der Markttechnik wegen seiner Kurzfristigkeit zu präferieren ist, sollten Händler nicht vergessen, dass Kurse zum Großteil eben nicht durch diese gemacht werden. Das merkt man besonders in Wochen wie diesen, in denen wirtschaftliche Indikatoren und Geldpolitik eine gewisse Unsicherheit generieren. Wir sind uns sicher, dass gerade in solchen Zeiten Trader nach der Markttechnik im Großen und Ganzen Geld verlieren, denn die Markttechnik braucht Beständigkeit um zu funktionieren. Beständigkeit ist aber nur dann gegeben, wenn auch wirtschaftlich gesehen die Richtung sicherer festgelegt werden kann. Machen Sie also nicht den Fehler, diese Faktoren außer Acht zu lassen.
Viel Erfolg!

Christian Habeck

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