Wirtschafts- und geldpolitische Entscheidungen der 36KW

Wirtschafts- und geldpolitische Entscheidungen

Seit zwei Wochen versuchen Aktienmärkte, sich vom kleinen Crash zu erholen, der mit der Yuan-Abwertung zwar durch die chinesische Notenbank initiiert wurde, den weiter fallenden Aktienmarkt in China den Absturz an den weltweiten Börsen aber weiter befeuert hat. Der DAX-Index hat seine im ersten Halbjahr gewonnene Performance abgegeben und notiert aktuell auf dem Ausbruchsniveau von Anfang Januar mit 10.180 Pkt. im Future. Der Zinsentscheid des Fed rückt immer näher, und Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie einige irritierende Aussagen von Fed-Mitgliedern lassen hier keine eindeutige Richtung erkennen.

Wirtschaft und Geldpolitik

EU: Aus der EU wurden folgende Daten veröffentlicht

  • Einzelhandelsumsätze aus den Ländern Deutschland, Italien und der EU.
  • Der Verbraucherpreisindex (VPI) aus den Ländern EU und Italien.
  • ISM Einkaufsmanagerindizes für das Produktionsgewerbe und Dienstleistungen aus den Ländern Spanien, Italien, Frankreich, EU, Deutschland und Großbritannien.
  • Die Arbeitslosenquoten aus den Ländern Deutschland und der EU
  • Das italienische und EU BIP für das dritte Quartal
  • Deutsche Arbeitsaufträge

Die Einzelhandelsumsätze fielen in Deutschland für August und im Vergleich zum Vorjahresmonat besser aus als erwartet, doch unterhalb des Vorwertes. Der Wert im Vergleich zum Vormonat stieg nach einem rückläufigen Wert im Vormonat deutlich an. Der italienische Einzelhandel verzeichnete beim Jahreswert eine steigende Tendenz, während der Wert im Vergleich zum Vormonat entgegen den Erwartungen rückläufig ausfiel.

Der VPI für die EU stieg im Vergleich zum Vorjahr etwas besser an als erwartet. Für den italienischen VPI gilt das gleiche.

Die Einkaufsmanagerindizes für das Produktionsgewerbe fielen überwiegend enttäuschend aus. Die Länder Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien und die EU verzeichneten allesamt rückläufige Daten. Lediglich Deutschlands Daten fielen leicht über den Erwartungen aus. Für das Dienstleistungsgewerbe wurden allerdings eher positive Daten veröffentlicht. Lediglich Frankreich verzeichnete entgegen den Erwartungen einen stagnierenden Wert.

Die Arbeitslosenquote fiel in der EU von 11,1 auf 10,9 %. In Deutschland verblieb die AQ auf 6,4 %.

Das italienische BIP-Wachstum war wie erwartet positiv ausgefallen. Das EU BIP-Wachstum wird am heutigen Freitag erwartet. Deutsche Arbeitsaufträge verzeichneten nach einem stark positiven Wert im Vormonat einen stagnierenden.

USA: Aus den USA wurden folgende Daten veröffentlicht:

  • Chicago Einkaufsmanagerindex
  • ISM Einkaufsmanagerindex für das Produktionsgewerbe und Dienstleistungen
  • ADP non-farm Arbeitsplätze
  • non-farm Gehaltsabrechnungen

 

Aus den USA gab es etwas weniger Daten, jedoch liegt der Fokus stark auf den heutigen non-farm Gehaltsabrechnungen für den Monat August. Es werden 220.000 neu geschaffene Stellen nach 215.000 erwartet. Die ADP non-farm Arbeitsplätze fielen am Mittwoch mit 190.000 neuen Stellen weniger aus als erwartet.

Der ISM Einkaufsmanagerindex fiel für das Produktionsgewerbe leicht über den Erwartungen aus, während der Index für das Dienstleistungsgewerbe geringer als im Vormonat ausfiel, jedoch über den Erwartungen. Auch der Chicago Einkaufsmanagerindex fiel schlechter aus als erwartet.

Geldpolitik

Das Fed steuert auf eine Zinswende zu, die chinesische Notenbank leitet eine Abwertung des Yuan ein und die EZB möchte ihr Anleihekaufprogramm ausweiten. Letzteres wurde in der Pressekonferenz am Donnerstag bekannt gegeben. Die Inflation hält sich weiterhin auf niedrigem Niveau und Aktienmärkte wollen sich nach der Yuan-Abwertung nicht recht erholen. Die Aussagen des EZB-Chefs Marion Draghi stützen den US-Dollar und damit die Aktienmärkte nur kurz. Marktteilnehmer schauen aktuell mehr auf das Fed und die Arbeitsmarktdaten.

Technische Bewertung der Märkte:

Screen 1

Screen 1: Wochenchart des DAX

DAX: Wie oben bereits erwähnt, vollzog der DAX-Index in Form des Futures zwar in den letzten zwei Wochen eine leichte Erholung. Die Frage ist jedoch, ob diese Erholung über das Ausbruchsniveau vom Januar durchbrechen kann und damit ein Tief signalisiert, also ein neuer Aufwärtstrend entsteht. Noch ist es aber auch möglich, dass dieses Niveau nur getestet wird, bevor es zunächst weiter abwärts geht. Die 200er Moving Average auf Wochenbasis scheint jedoch eine gute Unterstützung zu bieten und sollte nachhaltig nicht unterschritten werden.

Screen 2

Screen 2: Wochenchart des EUR/USD

EUR/USD: Auch hier schauen wir uns dieses Mal das Wochenchart an, denn es zeigt deutlich eine bearishe Flagge. Sollte diese Flagge nach unten hin aufgelöst werden, ist das ein deutliches Signal dafür, dass der Abwärtstrend weiterhin intakt ist. Die nächsten Unterstützungen würden dann in den Bereichen 1.04 und 1.00 US-Dollar je Euro liegen. Hält sich die Unterstützung bei etwa 1.09 US-Dollar je Euro, so kann sich ein weiterer Schub in Richtung obere Flaggenbegrenzung ergeben.

Screen 3

Screen 3: Wochenchart des S&P500

S&P 500: Im US-amerikanischen Leitindex zeigt sich ein ähnliches Bild wie im DAX, nur dass hier die 200er Moving Average auf Wochenbasis als Unterstützung noch etwas weit entfernt liegt. Je nachdem, welche Richtung die Notenbanker in den USA einschlagen, könnte dieses Level durchaus angesteuert werden. Im anderen Fall sollten die 2.000 Pkt. als relevanter Widerstand gelten, dessen Break Out nach oben weiteres Aufwärtspotenzial signalisieren würde.

Screen 4

Screen 4: Wochenchart von Gold

Gold: Auch in Gold sehen wir auf Wochenbasis klare technische Strukturen. Der Aufwärtsschub wurde an der Trendbegrenzung (blau) klar abgewiesen. Erst der Bruch dieser Trendlinie sollte neue Käufe initiieren. Darunter

Viel Erfolg!!

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Christian Habeck

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