Microsoft-Aktie kaufen? – Die Analyse

US-Aktienmarkt im Aufschwung

Aktuell sind die Aktienmärkte für die Börsianer ziemlich schwer zu verstehen. Üblicherweise gibt es zum Jahresende hin ein bullishes Szenario. Bei den US-Märkten scheint das gut zu funktionieren, während beim DAX weiterhin Stillstand angesagt ist. Damit die deutschen Aktien steigen können, ist es zwingend notwendig, dass die US-Aktien ihre Aufwärtsbewegung beibehalten.

Aktien im Trump-Wirrwarr 

Seit dem 07.11.16 stehen die Voraussetzungen dazu nicht schlecht. Der derzeitige Börsenschwung, ist mit Donald Trumps Präsidentschaftswahl in Verbindung zu bringen. Seltsam, und damit besonders bullish zu werten, ist die Tatsache, dass das Donald Trump überraschend gewonnen hat. Die meisten Börsianer wurden dabei auf dem falschen Fuß erwischt. Trumps Ansichten und Politikziele stehen eigentlich nicht für einen langfristigen Aktienanstieg. Zu oft wurde betonte, dass er zum Beispiel Handelsabkommen kündigen möchte, und den Protektionismus der US-Wirtschaft fördern will. Viele Beispiele in der Wirtschaftsgeschichte zeigen allerdings, dass Protektionismus langfristig kein probates Mittel ist, um wirtschaftlichen Aufschwung zu erzeugen. Im Gegenteil, jedes Hindernis im freien Handel entpuppt sich früher oder später als Fehler.

Börsianer bevorzugten die Wahl von Hillary Clinton, daher hätte es bei der Wahlüberraschung eigentlich zu fallenden Kursen kommen müssen. Das Gegenteil war der Fall. Im Gegenzug stiegen die Aktienkurse, und das spricht für das bullishe Sentiment der Börsianer.

 

Bullishe Umfrage der AAII

Die bullishe Neigung bestätigen die Umfragedaten der AAII (American Association of Individual Investors)

Bullish 46,7%

Neutral 26,8%

Bearish 26,6%

Der hohe Anteil an Bullen kann bald zum Problem werden. Möglicherweise hat die Masse der Käufer schon gekauft. Infolgedessen würden die Anschlusskäufe fehlen. Übrigens das ist auch ein Problem, dass zurzeit der DAX hat. Die extreme bullishe Stimmung lässt den DAX an seiner Widerstandszone verharren. Damit ein Widerstand überwunden werden kann, bedarf es neuer Käufer. Das können nur Marktteilnehmer sein, die zuvor bearish positioniert waren, oder zurückhaltend neutral waren.

Dow Jones Industrial mit ADL 30-11-16

Bild: Wochen-Chart des Dow Jones Industrial

Bei der Advance-Decline-Line (ADL) wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index vom Indikator bestätigt werden sollte. Fehlt die Bestätigung, bedeutet dies, dass die Mehrheit der Aktien ein anderes Verhalten zeigt.

Der wichtige Teil des Charts ist blau eingerahmt. Vergleicht man die jüngste Aufwärtsbewegung mit der ADL, dann zeigt sich, dass die innere Struktur des Index nicht ganz den Aktienkursen folgen konnte. Während der Dow Jones ein neues Jahreshoch nach dem andren schafft, liegt die ADL klar zurück. Man sollte jedoch nicht zu hart urteilen. Die Dynamik ist gut, und möglicherweise wird sich die ADL noch steigern können. Nach der starken Kurswelle ist es sehr unwahrscheinlich, dass danach eine scharfe Korrektur folgt. Vielmehr dürfte es noch eine weitere Aufwärtswelle geben. Bis Ende des Jahres ist nicht mit einer Gegenbewegung zurechnen.

 

 

Trendanalyse der größten Dow Jones-Unternehmen (Mighty Five)

Kurzfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Tage
Mittelfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Wochen
Langfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Monate

mighty-five

Tabelle: Dow Jones Mighty

In der oberen Tabelle sind die größten Unternehmen des Dow Jones Industrial nach der Marktkapitalisierung aufgeführt. Diese Unternehmen sind enorm wichtig, um das Steigerungspotenzial des US-Aktienmarktes abzuschätzen. Auffällig ist sofort, dass sich keines der Unternehmen in einem Abwärtstrend befindet. In der oberen Tabelle werden die Trends aus drei verschiedenen Zeitrahmen betrachtet. Drei der Unternehmen zeigen einen ausgeprägten Aufwärtstrend, der sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen sollte. Hierbei ist es für gewöhnlich so, dass ein Trend von mindestens zwei Zeitrahmen bestätigt werden sollte. Konkret: General Electric, J&J und Microsoft sind besonders attraktiv, wenn man auf eine Jahresendrallye spekuliert.

Unter diesen drei Top-Aktien ist Microsoft-Aktie am trendstärksten.

 

 

Microsoft im Fokus – Aktie kaufen?

 

Die meisten Leute kennen Microsoft nur als Anbieter des Windows-Betriebssystem und der Standardsoftware MS-Office. In den letzten Jahren hat das Unternehmen eine deutlich stabilere Geschäftsbasis aufgebaut. Das war durchaus nötig, weil die Standard-Software zwar eine Cash Cow ist, allerdings mit beschränkten Wachstum.

Die jüngsten guten Quartalszahlen zeigen, dass Microsoft mit dem Cloud-Betriebssystem eine weitere lukrative Sparte besitzt. Unter der Marke „Microsoft Azure“ können IT-Anwender produktiver arbeiten. Azure enthält viele Tools und vorgefertigte Vorlagen, um Webdienste oder mobile Apps schneller zu machen, bzw. mehr Funktionen zu geben.

Des Weiteren ergibt sich mit der Übernahme des Karrierenetzwerkes LinkedIn eine neue Einnahmequelle. Dafür musste Microsoft allerdings tief in die Tasche greifen, denn die Übernahme schlägt mit 26 Milliarden US-Dollar zu Buche.

Microsoft hat sich für die Zukunft gut aufgestellt, so dass weiteres Wachstum sehr wahrscheinlich ist.

 

Geschäftszahlen von Microsoft

Microsoft201220132014201520162017
Umsatzerlöse737507765486729929729207194033
Ergebnis vor St.222672705227820185072761228569
KGV15,313,3915,8929,8318,3920,45

 

Angaben in Mio US-Dollar 

Angaben für 2016 und 2017 sind Schätzungen

 

Microsoft Aktie 30-11-16

Bild: Wochen-Chart der Microsoft-Aktie

Die technische Situation der Microsoft-Aktie

Wie bereits angedeutet, zeigt die Aktie einen stabilen Aufwärtstrend. Zwischen 2015 und Mitte 2016 gab es eine volatile Konsolidierungsphase. Dieser Zeitraum ist nun die Basis weiterer Kursanstiege. Eine wichtige Kursmarke liegt bei 56 US-Dollar. Im Juli 2016 konnte die Aktie den Kurs überbieten, und ist seitdem nicht mehr zurückgefallen. Das deutet auf eine geringe Verkaufsbereitschaft der Marktteilnehmer hin.

Kurzfristige Verlangsamung des Kursfortschritts

Innerhalb des Charts ist ein Bollinger-Band um die Kurse gelegt worden. Dieses Band zeigt mit seiner Breite die Volatilität des Kurses. In den jüngsten drei oder vier Wochen verjüngt sich das Band. Es deutet darauf hin, dass die Schwankungsbreite bzw. die Aufwärtsdynamik etwas geringer wird. Bestätigt wird das durch den RSI. Innerhalb des RSI lässt sich ein ansteigendes Dreieck einzeichnen. Der RSI steht noch nicht im überkauften Bereich. Eine Überhitzung liegt also nicht vor, und die Aktie hat somit gutes Steigungspotenzial.

Die Kaufbereitschaft der Marktteilnehmer sollte das nicht mindern. Im Gegenteil, jeder kleiner Rücksetzer kann als neue Einstiegschance angesehen werden.

Die technische Ausgangssituation ist bullish und stabil. Als Trader ist es jedoch ratsam, auf alle Situationen vorbereitet zu sein. Das technische Bild ändert sich, sobald die Kursmarke von 56 US-Dollar unterschritten wird. Um etwas Puffer zu haben, ist deshalb der Stop-Loss auf 53,50 US-Dollar angesetzt. Zwischen 50 und 56 US-Dollar befindet sich ein massiver Unterstützungsbereich. Sollte der Kurs in die Zone eintauchen, wird es wahrscheinlich eine verlängerte Seitwärtsbewegung geben. Ein Ende des Aufwärtstrends ist jedoch erst unter 50 US-Dollar denkbar.

 

Microsoft-Aktie: WKN: 870747 oder US-Symbol MSFT

 

Kursziel:  69 US-Dollar

Zwischenziel:  64 US-Dollar

Stop-Loss:  53,50 US-Dollar

Handelshinweise:

Wenn Sie von der kurzfristigen Aktienempfehlung profitieren möchten, können Sie die Aktie direkt kaufen oder mit Derivaten arbeiten. Beachten Sie, dass Derivate einen Hebel enthalten und Sie somit das Gewinn- und Verlustpotenzial steigern. Im Extremfall ist sogar ein Totalverlust möglich.

Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.
Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.
Zwischenziel: Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.

Risikohinweis:
Die von Christian Lukas empfohlenen Handelswerte sind in der Regel spekulativ. Als Anleger sollten Sie sich der Risiken immer bewusst sein. Trotz sorgfältiger Recherche kann es vorkommen, dass die prognostizierte mit der tatsächlichen Entwicklung nicht übereinstimmt. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Anlagemittel nur auf wenige Wertpapiere zu verteilen. Aufgrund der spekulativen Risiken, die mit Wertpapieranlagen verbunden sind, sollten Wertpapierkäufe grundsätzlich nicht auf Kredit finanziert werden.

Wir machen Sie vorsorglich darauf aufmerksam, dass die von Christian Lukas enthaltenen Finanzanalysen und Empfehlungen zu einzelnen Finanzinstrumenten eine individuelle Anlageberatung durch Ihren Anlageberater oder Vermögensberater nicht ersetzen können. Die Analysen und Empfehlungen richten sich an Leser, die in ihrem Anlageverhalten und ihren Anlagezielen sehr unterschiedlich sind. Daher berücksichtigen die Analysen, wie bspw. auch die Analysen zu „Intel Aktie kaufen“ und „ExxonMobil Aktie kaufen„, sowie Empfehlungen in keiner Weise Ihre persönliche Anlagesituation.

Christian Lukas macht Sie darauf aufmerksam, dass er in einem empfohlenen Wert selbst investiert sein kann.

 

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